Geldsystem

Prof. Dr. Franz Hörmann: Das Ende des Geldes

Warum erliegen wir Menschen trotz allen technischen Fortschritts immer noch regelmässig der kollektiven Gehirnwäsche? Warum trauen wir uns nicht, menschengemachte Dogmen und Grundsätze zu hinterfragen? Warum äffen wir wahrnehmungsgestörte und fehlgeleitete Alphamännchen auch heute noch wie die Primaten vor Tausenden von Jahren nach, ohne unser eigenes Gehirn zu gebrauchen, und lassen uns belügen, betrügen und ausbeuten?

Prof. Dr. Franz Hörmann ist ein herausragender Wissenschaftler, der sowohl die Gesetze als auch die Grenzen der Wissenschaft und der menschlichen Wahrnehmung kennt. Er ist a.o. Univ.-Prof. an der Wirtschaftsuniversität Wien mit Forschungsschwerpunkt  „symbolisches Rechnungswesen“ und er getraut sich, falsche Dogmen unserer Zeit zu hinterfragen und öffentlich anzuprangern, was ihm auch schon eine vorübergehende Suspendierung eingebracht hat. Doch davon lässt er sich weder weich klopfen noch einschüchtern. Unsere Irrationalitäten im Bezug auf das moderne Rechnungswesen und die Giralgeldschöpfung der Banken aus dem Nichts in unserem Schuldgeldsystem, den Eigentumsbegriff und die Funktionsweise der heutigen Wirtschaft und Gesellschaft erklärt er sehr anschaulich und auch für Laien verständlich, wie selten jemand:


Das Ende des Geldes – Franz Hörmann am Top Info Forum (31.03.2012)

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Sociobilly schreibt im Untergrund weiter

Sociobilly LogoMeinungsfreiheit ist nur ein virtuelles Recht. In der Praxis ist es ein Privileg, das nur wenigen wirklich vergönnt ist. Sociobilly gehört jedenfalls offenbar nicht zu dieser Gruppe. Deshalb habe ich meinen privaten Blog um viele kritische Beiträge (speziell im Zusammenhang mit unserem Geldsystem und der Finanzwirtschaft) drastisch gekürzt. Auf dieser Domain sociobilly.net sind sie aber weiterhin zugänglich. Alle Links wurden überarbeitet und der Autor in allen Beiträgen und Kommentaren auf mein Pseudonym „Sociobilly“ geändert. Die wirklich kritischen Beiträge werden in Zukunft nur noch auf dieser Website veröffentlicht. Die E-Mail-Abos für neue Beiträge habe ich übernommen. Bitte passt Euren Link auf den neuen RSS Feed dieser Website an, wenn Ihr nichts verpassen möchtet.

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Schuldenuhren der Welt verkünden den Finanzkollaps


Die US-Dollar-Schuldenuhr tickt wie eine Zeitbombe

Es gibt praktisch keinen Staat mehr auf diesem Planeten, der nicht hoch verschuldet wäre. Staatsverschuldung zeugt – zumindest noch nach alter Schule – grundsätzlich von Missmanagement. Entweder lebt ein Saat über seine Verhältnisse oder er zieht die Steuern falsch ein (d.h. er nimmt zu wenig ein oder er tut dies bei den Falschen, wo es ohnehin nicht genug zu holen gibt). In der Regel ist beides der Fall. Es bleibt einem Staat auch gar nichts anderes übrig, als sich ständig weiter zu verschulden, wenn er die Wirtschaft des Landes nicht kollabieren lassen will. Wo die Privatwirtschaft den Zwang zu einem exponentiellen Wirtschaftswachstum nicht befriedigen kann, springt der Staat in die Bresche und hilft mit „Wirtschaftsförderungs-Programmen“ und „Konjunkturstützungs-Massnahmen“ nach, um das Schneeballsystem am Laufen zu halten. Rein mathematisch ist es gar nicht möglich, die Staatsschulden zu reduzieren oder gar jemals ganz abzutragen, ohne der Wirtschaft (und dazu gehört auch jeder einzelne Konsument) derart hohe Steuern aufzubürden, dass diese zum erliegen kommt. Deshalb begnügt man sich damit, wenigstens den Neuzuwachs der Schulden (zumindest vordergründig) begrenzen zu wollen. Wie ungewohnt bescheiden sich doch die Politik gibt, wenn es um die Bekämpfung der Staatsverschuldung geht!

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Staatsverschuldung wegen Nachfragelücke

Schuldenuhr USA
Schuldenuhr der USA

Fast die ganze Welt jammert über die steigenden Staatsschulden. Es gibt kein Land, das nicht davon betroffen wäre – die einen mehr, die anderen (noch) etwas weniger. Als Möglichkeiten zur Bekämpfung der Schulden stehen Steuererhöhungen auf der Einnahmeseite und Einsparungen auf der Ausgabenseite beziehungsweise eine Kombination von beidem zur Auswahl. Und weil das auf den ersten Blick auch ganz einfach und einleuchtend klingt, wird auch nichts hinterfragt und nicht nach Alternativen gesucht. Alles dreht sich nur noch um den richtigen Mix von Steuererhöhung und Ausgabenkürzung.

Unter Ökonomen weitgehend unumstritten ist die Aussage: „Der Staat muss die Nachfragelücke füllen, die entsteht, wenn private Haushalte nicht mehr konsumieren und Unternehmen nicht mehr investieren.“, ohne sich des Zündstoffes bewusst zu sein, den sie in sich birgt. So richtig dieser Satz auch ist, so sehr verschleiert er zugleich die eigentlichen Ursachen des Problems. Wenn der Staat die Nachfragelücke nicht mehr zu füllen vermag, kommt es unweigerlich zu einer Rezession und irgendwann zum Kollaps der gesamten Wirtschaft. Darauf beruht denn auch die Wirtschaftsideologie der Keynesianer. Doch eine Wirtschaftspolitik, die auf einer künstlich, auf Staatskredit stimulierten Wirtschaft basiert, mündet unweigerlich im Staatsbankrott. Die Heraufsetzung der Schuldenobergrenze wie aktuell in den USA, vermag das Problem nur etwas hinauszuzögern. Warum das so ist, soll dieser Beitrag beleuchten. Dazu wollen wir folgende, dreiteilige Frage beantworten: Was ist eine „Nachfragelücke“, wie entsteht sie und welche Konsequenzen hat sie? Die Beantwortung beginne ich mit der letzten Frage, weil diese am einfachsten zu beantworten ist.

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Unser Geld- und Wirtschaftssystem hat einen Konstruktionsfehler – Teil 8

Jüdischer Geldverleiher, 16. JahrhundertDas Zinsverbot, das ursprünglich in allen drei Religionen Christentum, Judentum und Islam lange Zeit Gültigkeit hatte und mit ethischen Argumenten begründet wurde, lässt sich auch mathematisch und naturwissenschaftlich begründen. Deshalb wollen wir in diesem Beitrag die mathematischen Grundlagen des Zinsverbots etwas näher untersuchen und werden zur Erkenntnis gelangen, dass Ethik den Gesetzen der Mathematik und der Naturwissenschaften folgt. Nur ein System, das sich im Einklang mit den Gesetzen der Natur befindet und mathematisch korrekt ist beziehungsweise den Energieerhaltungssatz erfüllt und mindestens einen Gleichgewichtszustand kennt, kann auch ethisch sein. Dies ist eine unabdingbare, wenn auch vielleicht nicht immer hinreichende Voraussetzung. Manchen wird dies intuitiv logisch erscheinen. Anderen, die dies zum ersten Mal hören, wird dies im ersten Moment womöglich etwas esoterisch vorkommen. Doch in den Naturwissenschaften ist weder für Esoterik noch für Mystik Platz. Im schlimmsten Fall gibt es Unwissenheit oder mangelnde Erkenntnisfähigkeit wie auch im Zusammenhang mit unserem Geldsystem.

Mit dem Begriff der Ethik eng verbunden ist auch der Begriff der Schuld. Diese definiert sich aus Sicht der Ethik als ein Verstoss gegen die Normen der Ethik. Wer diese Normen verletzt, handelt unethisch und lädt dadurch Schuld auf sich. Zur Entschuldigung beziehungsweise Entschuldung bedarf es der Sühne, die der Schuldige zu leisten hat, um die Ordnung wiederherzustellen. Dies ist sowohl in allen Religionen als auch in jedem Rechtssystem so. Im Zusammenhang mit den Konstruktionsfehlern unseres Geldsystems stellt sich daher auch hier die Frage nach den Schuldigen für diesen Fehler. Wer hat dieses kranke System konstruiert und wer soll dafür Busse tun? So einfach diese Frage ist, so überraschend ist hingegen für manchen vielleicht die Antwort darauf.

Mathematische und naturwissenschaftliche Grundlagen der Finanzethik

Unser Geldsystem hat den grundlegenden Konstruktionsfehler, dass Geld durch Verschuldung entsteht und dafür aus der geschöpften Geldmenge G selber ein Zins Z gezahlt werden muss. Dies lässt sich mathematisch einfach beschreiben. Die Gleichung, welche den Soll-Zustand und somit den Geldbedarf zum Zeitpunkt der Zinsfälligkeit beschreibt, lautet G(t1) = G(t0) + Z(t1), wobei t0 = Zeitpunkt der Geldschöpfung und t1 = Zeitpunkt der Zinsfälligkeit sind. Die Gleichung, welche den Ist-Zustand und somit die nach der Zinszahlung verbleibende Geldmenge beschreibt, heisst hingegen G(t1) = G(t0) – Z(t1). Diese beiden Gleichungen bilden ein einfaches Gleichungssystem, das nur lösbar ist, wenn Z(t1) = 0 ist. Ist der Term Z(t1) ungleich Null, entsteht ein mathematischer Widerspruch. Mit diesem widersprüchlichen Gleichungssystem erschliesst sich einem die alte Buchhalterweisheit: „Hundert Mark haben und nicht haben sind zweihundert Mark“.

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Der Wirtschaft neue Kleider

Grössenwahn: immer höher - immer grösserDie FAZ bringt die aktuelle Wirtschaftslage im Artikel „Anleger glauben an Kaisers neue Kleider“ auf den Punkt. Die Analogie zu Hans Christian Andersens Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ trifft den Nagel auf den Kopf. Die Wirtschaft hätte sich angeblich erholt und sei wieder auf Wachstumskurs, heisst es überall in den Medien. Ist das wirklich so? Oder leiden gewisse Leute an Wahrnehmungsstörungen? Die Zahlen von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union lassen jedenfalls den Schluss nicht zu, dass sich die Wirtschaft bereits wesentlich oder gar nachhaltig erholen würde. Der Wunsch nach wirtschaftlicher Stabilität treibt sonderbare Blüten. Kann man bei einem Schneeballsystem überhaupt von Stabilität sprechen? Naturwissenschaftler und Mathematiker würden dies klar verneinen. Die meisten Ökonomen und Politiker hingegen scheinen eine etwas andere Wahrnehmung der Realität zu haben. Ist es Dummheit, Unwissen oder Ignoranz? Wollen sie aus Eitelkeit die Realität nicht sehen oder haben sie einfach Angst, die Wahrheit öffentlich auszusprechen?

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Ein äusserst bemerkenswerter Banquier

Freeman, der Betreiber des konspirationsinvestigativen Blogs „Schall und Rauch“, hat Dr. Konrad Hummler, geschäftsführendem Teilhaber der Bank Wegelin & Co. Privatbankiers – der ältesten Bank der Schweiz (seit 1741) – im Interview ein paar kritische Fragen gestellt. Herr Dr. Hummler plauderte dabei für einen Banker erstaunlich offen und ehrlich aus dem Nähkästchen. Nicht ganz zufällig wird er auch als Bankieranarchist bezeichnet. Ein Banker mit Charakter und ein Interview, das man nicht verpassen sollte! (Teil 1, Teil 2)

Ingenieure für die Ökonomie!

Den regelmässigen Lesern meiner Website ist es sicher nicht entgangen, dass ich mich in letzter Zeit nicht nur mit informatiknahen sondern vermehrt auch mit volkswirtschaftlichen sowie ethischen Themen rund um das globale Geld- und Wirtschaftssystem befasse. Für einen Ingenieur ist dies sicher ungewöhnlich. Doch die Materie fasziniert mich je mehr ich mich damit befasse. Zugleich geben mir die gewonnen Einsichten zunehmend Anlass zur Beunruhigung, denn unser System ist ein Schneeballsystem, das von einer Finanzelite geschaffen wurde, um durch Ausbeutung der andern Macht und Wohlstand für sich und ihresgleichen zu gewinnen. Unser System ist wohl die abartigste Fehlkonstruktion, die ein Ingenieur je gesehen hat.

Wahrscheinlich entwickeln die meisten Ingenieure gerade deshalb instinktiv eine ausgeprägte Abneigung dagegen und vermeiden es, sich damit befassen zu müssen. Dadurch bleibt ihnen verborgen, woran unsere Welt krankt. Doch wer wäre fähiger, ein besseres System zu entwerfen, als ein Ingenieur, der gelernt hat und dessen Broterwerb darin besteht, funktionsfähige und stabile System auch hoher Komplexität zu konstruieren? Continue reading

Unser Geld- und Wirtschaftssystem hat einen Konstruktionsfehler – Teil 6

Es freut mich, dass meine Artikelserie „Unser Geld- und Wirtschaftssystem hat einen Konstruktionsfehler“ (Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4 und Teil 5) bereits ein paar tausendmal gelesen wurde. Ergänzend dazu verweise ich nun gerne auf den Vortrag „Finanzmarktkrise – Ergebnisse einer Fehlentwicklung, die wir korrigieren können“ von Prof. Dr. Dr. Wolfgang Berger vom 30.01.2009 im Zeughaus in Augsburg:

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Professor Berger erklärt auch für Laien verständlich, …

  1. in welcher Situation sich unsere globale Wirtschaft befindet,
  2. wie Hedge- und Equityfunds und das Geschäft mit Leerverkäufen funktionieren,
  3. zu welchen Exzessen der kurzfristigen Gewinnmaximierung das „Shareholder Value“-Denken in der von der Geldgier getriebenen, neoliberalen, kapitalistischen Wirtschaftsordnung geführt hat (mit einem anschaulichen Zahlenbeispiel zu Kreditverbriefung und Hedgefunds),
  4. was eine Exponentialfunktion ist und wie die Zinseszinsfunktion als eine solche Exponentialfunktion die Verschuldung nach oben treibt und die realen Einkommen nach unter drückt,
  5. wie die Grossbanken zusammen mit dem IWF und der Weltbank die Entwicklungsländer durch Verschuldung in die Abhängigkeit treiben und ausbeuten,
  6. warum die Wirtschaftslehre von Milton Friedmann falsch ist,
  7. wie ein durch eine Demurrage (Liegegebühr) umlaufgesichertes Geld als praktikable Alternative zum aktuellen Geldsystem funktioniert,
  8. wieviel Zinsen wir mit unseren Ausgaben bezahlen,
  9. wie das durch einen Abschlag umlaufgesicherte Geldsystem im Mittelalter zu Wohlstand geführt hat,
  10. wie es dann aber durch Exzesse zur Forderung nach dem „Dauergeld“ gekommen ist, was wiederum ganz Europa in Krieg und Verderben gestürzt hat,
  11. und wie heute Geld von Arm nach Reich umverteilt wird.

Wir ärgern uns über die Wirtschaftskrise und bangen um unsere Jobs und Existenzen. Und wir wundern uns zum Beispiel, dass die Gesundheitskosten explodieren. Doch wenn man bedenkt, dass unser gesamtes Gesundheitssystem mit seiner teuren Infrastruktur praktisch ausschliesslich über Kredite finanziert ist, sollte dies uns eigentlich überhaupt nicht erstaunen.

Wir sind in unserer Paradigma-Paralyse gefangen und anscheinend (noch) unfähig, das System zu begreifen und uns dagegen zur Wehr zu setzen. Es wird Zeit, endlich aus dem Dornrösschenschlaf aufzuwachen, denn es gibt ein Leben ausserhalb der Matrix!