Month: Oktober 2009

Zürcher Staatsgarantie für österreichische Privatinvest Bank

ZKBPrivatinvest BankDie Zürcher Kantonalbank (ZKB) übernimmt die österreichische Privatinvest Bank (PIAG), um sich den Marktzutritt zum EU-Raum zu sichern. Dadurch kommt die PIAG in den Genuss der Staatsgarantie der Zürcher Steuerzahler und die haben dazu nichts zu melden. Wie kann so etwas in einer angeblich funktionierenden Demokratie möglich sein? Wenn die Grossmachtgelüste der ambitionierten Bankmanager in einem Debakel enden wie bei der UBS, darf das wieder über die Sozialisierung der Verluste ausgeglichen werden und die Staatsverschuldung nimmt weiter zu. Die Lernfähigkeit scheint bei einigen staatlich verwöhnten Bankbeamten mit Geschäftsleitungsfunktion stark begrenzt zu sein. Oder sind es einfach nur Arroganz und Bonusgelüste, die sie dazu treiben, Risiken einzugehen, für die sie nicht selber gerade stehen müssen?

Geheimnis des Erfolgs

Wer hat sich nicht schon einmal gefragt, warum gewisse Leute erfolgreicher sind als andere, wenngleich sie zum Teil sogar weniger in der Birne haben? Intelligenz ist eine gute Basis, erfolgreich zu sein. Aber sie ist nicht hinreichend. Es braucht mehr dazu. Was dies ist, erklärt Motivationstrainer Joachim de Posada im folgenden Kurzvortrag zu seinem Erfolgsbuch „Don’t Eat the Marshmallow … yet„:

Der Schlüssel zum Erfolg ist die Selbstdisziplin. Jeder Jäger weiss, dass er auf den richtigen Augenblick warten muss, um dann gezielt abzudrücken. Wer einfach losballert, sobald er seine Beute erblickt hat, wird mit leeren Händen von der Jagd heimkehren. Dies gilt sowohl im privaten Bereich als auch im Geschäftsleben. Selbstdisziplin hat viel mit Geduld zu tun und Geduld ist bekanntlich eine Tugend.

Doch was ist Erfolg? Erfolg ist, das Richtige richtig zu machen. „Es richtig zu machen“ lernen wir in der Schule. Doch was ist das Richtige? Das kommt immer auf die Situation an. Dies richtig einzuschätzen, braucht Spürsinn und Erfahrung. Und eben auch Geduld, bis man das Richtige gefunden hat. Wahrscheinlich ist die Scheidungsrate in unserem Kulturkreis nicht ganz zufällig so hoch. In unserer reizüberfluteten Welt, in der alles nur noch nach der Devise „immer höher, immer weiter, immer schneller“ funktioniert, haben wir einfach verlernt, geduldig auf das Richtige zu warten.

Die meisten Ökonomen können keine Mathe

George AkerlofDer amerikanische Wirtschaftswissenschaftler George Akerlof lobt im Interview mit der FAZ das Modell der Kurzarbeit und attestiert Ökonomen mangelnde Kenntnisse in Mathematik und Risikomanagement. Naja, da erzählt der Nobelpreisträger, der wie der ältere Bruder von Bill Gates aussieht, eigentlich nichts Neues. Aber auch er bleibt diesbezüglich relativ ungenau. Mathematik und Ökonomie scheinen grundsätzlich unvereinbare Diszipline zu sein. Jedenfalls kenne ich nur ehemalige Physiker und Ingenieure, die sich wissenschaftlich mit mathematischen Modellen in der Wirtschaftswelt befassen.

Kurz kommentiert (26.10.2009)

Manchmal kann ich einfach nicht anders und muss mich und meine Seele erleichtern. Dann schreibe ich einfach und spare mir die Kosten für den Psychiater. Aus Zeitmangel nun einfach einmal ein paar Kurzkommentare zum Geschehen von heute (uups, das war ja schon gestern) …

Zeitungssterben

Die Gesamtauflage der 379 grössten US-Zeitungen ist von April bis September 2009 im Vorjahresvergleich um 10.6 Prozent gesunken, klagt das Fachinstitut des US-Zeitungsverlegerverbands „Audit Bureau of Circulations“. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen und schuld daran ist neben der Wirtschaftskrise vor allem auch das Internet, das die Leser dazu erzieht, Nachrichten nur noch kostenlos im Web zu lesen. Neue Technologien bringen neue Medien hervor und diese ändern das (Konsum-) Verhalten. Das war schon beim Radio und beim Fernsehen so wie auch schon bei der Waschmaschine, beim Elektroherd und später bei der Mikrowelle. Dazu kann ich nur sagen: „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mir der Zeit“.

Das jüngste Gericht rief Betrüger ein

Weil der 67-jährige, herzkranke Anwalt und Parkinsonpatient Jeffry Picower, ein Freund des verurteilten US-Milliardenbetrügers Bernard Madoff, der mit dessen Schneeballsystem mehr als sieben Milliarden Dollar verdient haben soll, beim Schwimmen im Pool einen Herzanfall erlitt, hat der Herr ihn zu sich gerufen, um ihm die Leviten zu lesen.

Wolfgang Schäuble als Finanzminister geeignet?

Der niederländische Journalist und Berlin-Korrespondent der Tageszeitung „De Telegraaf“ Rob Savelberg brachte die deutsche Kanzlerin Angela Merkel ins Schwitzen und Stottern, als er sie während der Pressekonferenz ihres neuen Kabinetts nach der Kompetenz und Eignung von Wolfgang Schäuble als Finanzminister fragte:

Das Weisse Haus in Washington hat vergangenes Wochenende seine Website auf das Open Source Content Management System „Drupal“ umgestellt und damit ein deutliches Zeichen gesetzt.

Das Schweinegrippe-Lied

Das Deutsche Volk und eigentlich auch alle anderen Völkern wollen sich nicht gegen die Schweinegrippe impfen lassen. Der Tenor Leo Wundergut besingt mit „Kein Schwein steckt mich an“ die pandemische Massenhysterie und wird damit in den nächsten Tagen bestimmt die Charts stürmen:

Microsoft mit Windows 7 auf Erfolgskurs

Und zum Schluss die gute Nachricht: Trotz Umsatz- und Gewinneinbruch will Microsoft noch in diesem Jahr 4’000 neue Stellen schaffen. Mit dem Erlös aus dem Verkauf von Windows 7 kann der Softwareriese diese neuen Jobs offenbar finanzieren.

Obama für den Weltfrieden

Barack Obama als MessiasObama wird immer mehr zur Ikone und zum Messias eines neuen Zeitalters der Globalisierung hochstilisiert. Sogar der Friedens-Nobelpreis wird ihm dieses Jahr verliehen, weil er angeblich ein Hoffnungsträger für den Weltfrieden sein soll, obwohl er bisher im Grunde rein gar nichts für den Frieden getan hat. Ein US-amerikanischer Präsident, der sein Land in Kriege ziehen lässt, kann aber kein Messias sein, dazu sind die Interessen der USA und der restlichen Welt zu gegensätzlich, wenn nicht sogar unvereinbar.

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Manipulation durch Medien

Von den Massenmedien geht eine ungeheure Macht aus, deren wir meist gar nicht so bewusst aber deren Einfluss wir tagtäglich ausgeliefert sind. Neben den drei offiziellen Staatsgewalten Legislative, Exekutive und Judikative bilden die Medien neben der Zentralbank die zweite inoffizielle Gewalt in einem Staat. Die Macht der Medien wäre eigentlich kein Problem, solange diese nicht für Partikularinteressen ausgenützt und missbraucht würde. Die Praxis zeigt jedoch ein anderes Bild und die Erfahrung hat uns gelehrt, dass es nur einer Minderheit gelingt, den Versuchungen der dunklen Seite der Macht zu widerstehen.

Die Manipulation durch die Medien habe ich schon in verschiedenen Beiträgen kritisiert. Besonders dass die „veröffentlichte Meinung“ als „öffentliche Meinung“ – also die Meinung der Öffentlichkeit – dargestellt wird, finde ich immer wieder störend. Die Ansichten, die Medienschaffende vertreten, können sich natürlich mit jenen der Allgemeinheit decken. Doch eine solche Meinungskongruenz ist eher zufällig, wird aber auch durch die Beeinflussung der öffentlichen Meinung durch die Medien forciert.

Für den reiz- und informationsüberfluteten Zeitgenossen ist es unheimlich schwierig, in der bunten Medienwelt die Spreu vom Weizen zu trennen, d.h. zwischen sachlicher und wahrer Information und Manipulation zu unterscheiden. Die Anforderungen an die Medienkompetenz sind durch das Internet noch weiter gestiegen. Um diese Kompetenz zu entwickeln, ist es zwingend notwendig, die Mittel und Mechanismen der Manipulation zu verstehen. Erst neulich bin ich auf meinen Streifzügen durchs Web auf Rhetorik.ch auf den Beitrag „Medien und ihre Macht der Manipulation“ des Kommunikationsberaters Marcus Knill gestossen, der bereits in der Ausgabe 6/1997 der Zeitschrift „Achtung Sendung“ erschienen ist und auch heute im Web-Zeitalter noch vollumfänglich aktuell und gültig ist:

  • Die Macht der Themenauswahl
  • Die Macht der Mikrofon- oder Kamerapräsenz
  • Die Macht des Ausklammerns
  • Die Macht, darüber zu befinden, wieviel und welche Gäste eingeladen werden (Publikum)
  • Die Macht der Zumischung von Geräuschen oder Musik
  • Die Macht der Titelgebung
  • Die Macht der Bildauswahl (Fotos/Filmsequenzen)
  • Die Macht der Kameraführung
  • Die Macht der Nähe
  • Die Macht, den Hintergrund zu wählen
  • Die Macht der Tonsteuerung
  • Die Macht des Weglassens und Kürzens
  • Die Macht als Kontrollinstrument (Medien als sogenannte 4.Gewalt)
  • Die Macht der Etikettierung
  • Die Macht der An- und Abmoderation
  • Die Macht durch die Bestimmung der Spielregeln
  • Die Macht des Heimvorteils
  • Die Macht der Wortwahl
  • Die Macht, Produkte, Autoren, Veranstaltungen usw. zu fördern

In einem weiteren Beitrag „Massenmedien – Medien für die Massen“ (erschienen in der Zeitschrift „Achtung Sendung“, Nr. 8/2000) beleuchtet Knill zusätzlich auch die massenpsychologischen Phänomene. Wer sich noch nie eingehend mit der Materie auseinandergesetzt, empfehle ich bei Beiträge wärmstens zur Lektüre, denn wie Knill selber so schön sagt:

„Mit Massenmedien umgehen können will auch heissen, die Gesetzmässigkeiten der Massenkommunikation und die wichtigsten Phänomene der Massenpsychologie kennen.“