Month: September 2007

Fluggastdaten werden bis zu 40 Jahre gespeichert

Wer aus der EU in die USA fliegt, über den werden künftig Angaben zum Buchungscode, Datum der Reservierung, geplante Abflugdaten, Anschrift, Zahlungsart, Rechnungsanschrift, Telefonnummern, Reiseverlauf, Vielflieger-Einträge, Reisebüro, Bearbeiter, Reisestatus, E-Mail-Adresse, Informationen über die Flugscheinausstellung (Ticketing), allgemeine Bemerkungen, Flugschein- und Sitzplatznummer, Nummern der Gepäckanhänger oder spezielle Service-Anforderungen wie Essenswünsche bis zu 40 Jahre lang gespeichert. Alles im Namen der Terrorbekämpfung. Zu lesen bei heise. Das kann man nun wirklich nicht mehr einfach mit Paranoia begründen. Die Volksweisheit „Wissen ist Macht“ lässt mich ungeahnte Machtgier vermuten.

Online-Sucht

Das Internet bringt nicht nur Segen, sondern lässt auch psychische Krankheiten entstehen, die es in der Form ohne Internet gar nicht gäbe. So berichtet Gabriele Farke, Vorsitzende des Vereins Hilfe zur Selbsthilfe für Onlinesüchtige, bei heise im Beitrag „Wenn das Surfen zur Sucht wird“ von drei Arten von Internetabhängigkeit: Spiel-, Sex- und Kommunikationssucht. Betroffen sind von der Krankeit sowohl Kinder als auch Erwachsene.

Ein wirklich lesenswerter Beitrag für alle, die sich für das Thema interessieren oder davon betroffen sind. Die Bekenntnisse auf der Website des Selbsthilfe-Vereins haben sogar mich teilweise erschüttert.

Microsoft’s Windows-Strategie

Man mag von Microsoft Windows halten, was mal will. Es ist der König der Desktop-Betriebssysteme – jedenfalls was seinen Marktanteil betrifft. Vista wurde als Revolution angekündigt. Doch die Verkaufszahlen bleiben vorerst stark unter den Erwartungen. Dies ist nicht zuletzt auf Änderungen in den Konzepten zurückzuführen, die viel mehr Hardware-Ressourcen benötigen und Inkompatibilitäten zu bestehenden Applikationen verursachen.

Um den Umstieg auf das neue Windows zu forcieren, greift Microsoft auf ein altbewährtes Mittel zurück. Seit Windows 95 stelle ich fest, dass jeweils gegen Ende des Lebenszyklus einer Betriebssystem-Version dieses mit jedem eingespielten Patch immer langsamer auf meinen Rechnern läuft. Zufall oder Absicht? Irgendwie entsteht bei mir immer wieder der Eindruck, dass das Ganze System hat. Das macht mir jedenfalls den definitiven Umstieg auf Linux leichter.

15.000 Teilnehmer demonstrierten für „Freiheit statt Angst“

Am vergangenen Samstag demonstrierten 15.000 Teilnehmer in Berlin für „Freiheit statt Angst“ und gegen den zunehmenden „Überwachungswahn“ von Staat und Wirtschaft.

Leider wurde die friedliche Veranstaltung durch gewalttätige Ausschreitungen von teilweise vermummten Demonstranten des „linksradikalen Blocks“ und die Übergriffe der Polizei getrübt. 450 Polizeibeamte grösstenteils in Kampfanzügen mit Helm und Mundschutz und mit einem Gefangenen- sowie einem TV-Überwachungswagen waren im Einsatz und führten gleich selber vor, wie man sich fühlt, wenn man mit Überwachungskameras überwacht wird. Es gab Verhaftungen unter Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray und mehrere Verletzte mussten in Notarztwägen behandelt werden. Nachdem der „schwarze Block“ sich aufgelöst und seine Teilnahme an der Demonstration für beendet erklärt hatte, konnte die Kundegbung zu einem friedlichen und erfolgreichen Ende gebracht werden.

Die Datensammelwut im Namen der Sicherheit, bei der jeder Bürger seine Privatsphäre aufgeben muss, ist unverhältnismässig und zugleich unzweckmässig. Sogar Wolfgang Schäuble, der sich für heimliche Online-Durchsuchungen einsetzt, sagte am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Anne Will“ zur Sicherheitslage in Deutschland: „Wir sind eines der sichersten Länder der Welt„. Damit nimmt er sich gleich selber den Wind aus den Segeln und zeigt, wie widersprüchlich seine Argumentation ist. Auch der Präsident des österreichischen Verfassungsgerichtshofes, Karl Korinek, warnt vor einem Abrutschen in einen totalen Überwachungsstaat im Namen der Terrorismusbekämpfung.

Durch die Datensammelwut staatlicher Institutionen zur Terrorbekämpfung und Teilen der Wirtschaft zur Marktdatenerhebung und streuverlustfreien Kundenwerbung erhält der Begriff „Informationsgesellschaft“ eine ganz neue Bedeutung. Was mich in der ganzen Diskussion erfreut ist, dass sich die Medien nicht für die Zwecke radikaler Politiker einspannen lassen, sondern die Sache ungewöhnlich objektiv und kritisch angehen. Schliesslich steht für sie die Pressefreiheit auf dem Spiel – die Grundlage des Journalismus. Ich wünschte mir allerdings, dass das Thema nicht bloss von technikfremden Politikern dominiert sondern auch aus ethischer und informationstechnischer Sicht mit der notwendigen Fachkompetenz behandelt wird. Ein grosses Lob gebührt an dieser Stelle sicher dem heise-Verlag und auch golem.de.

Links zum Thema:

Arbeitgeber-Bewertung bei kununu

„Social Communities“ schiessen immer noch wie Pilze aus dem Boden. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht von einer neuen Plattform erfahre. Die meisten bieten kaum einen realen Nutzen und sind daher keine Würdigung wert. Heute bin ich jedoch auf eine gestossen, die ein sehr breites Publikum (alle Arbeitnehmer sowie auch deren Arbeitgeber) anspricht und grundsätzlich einem grossen Bedürfnis entspricht. Bei kununu.com können Arbeitnehmer ihre Arbeitgeber in Deutschland, Österreich und der Schweiz bewerten. Das Prinzip der Bewertung von Produkten, Dienstleistungen und Anbietern ist nicht neu und ist zum Beispiel bei eBay und Amazon schon lange Praxis. Neu hingegen ist die systematische Bewertung von Arbeitgebern. An dieses Thema hat sich bisher noch keines der Job-Portale gewagt, denn es ist ein heisses Eisen. Die Gefahr, zum Hetzforum oder Werbemedium zu verkommen, ist gross. So wird auch unter „Über kununu“ darauf hingewiesen und mit Regeln und Prinzipien wird versucht, Missbrauch zu verhinden.

Der Zwang zur Registrierung stellt eine Hürde dar, die viele Nutzer abschreckt. Schon wieder ein Account, für den ich mir Benutzername und Passwort merken muss. Ich habe doch schon über 136! Wie soll ich mir das merken und die Übersicht über alle meine Logins bewahren? Das wird viele potenzielle Nutzer und Bewerter abschrecken. Andererseits kann ich auch verstehen, dass der Betreiber der Plattform, Mark Poreda eine gewisse Kontrolle über die Nutzung haben möchte. Nur, was hat er davon, wenn sich Nutzer unter irgendeinem Pseudonym registrieren?

Ich habe mir mal die Bewertungen von ein paar Unternehmen angeschaut, die ich persönlich recht gut bis sehr gut kenne. Dabei ist mir aufgefallen, dass Führungskräft ihre Arbeitgeber tendenziell besser bewerten als einfache Angestellte. Leider ist nicht ersichtlich, welche konkrete Funktion ein Bewerter im Unternehmen ausübt. Bei einigen Bewertungen hatte ich den Eindruck, dass sie im Auftrag des Arbeitgebers verfasst wurden. Andere waren eindeutig das Fazit frustrierter Mitarbeiter, die das Bedürfnis hatten, ihrem Unmut Luft zu verschaffen. Wäre ich Arbeitgeber, würde ich mir ein paar Hundert Accounts eröffnen und mich selber positiv bewerten – nicht so übertrieben, dass es völlig unglaubwürdig wirkt, aber dennoch mit einer kräftigen Färbung zu meinen Gunsten. Das ist praktisch kostenlose Imagepflege. Wer kann schon nachvollziehen, ob ein Bewerter wirklich jemals für einen Arbeitgeber tätig war? Ob durch eine Vielzahl an Bewertungen wirklich die erhoffte Objektivität gewährleistet werden kann, wage ich daher zu bezweifeln.

Mein Fazit: Nette Idee, die sicher einem breiten Bedürfnis sowohl seitens der Arbeitnehmer als auch der Arbeitgeber entspricht. Die Glaubwürdigkeit und Relevanz der Bewertungen kann aber leider überhaupt nicht gewährleistet werden. Deshalb glaube ich nicht, dass kununu längerfristig Erfolg haben wird. Schade eigentlich.

Die Zeitung der Zukunft

Im digitalen Zeialter der globalen Vernetzung ändert sich die Mediennutzung zugunsten einer Verlagerung hin zu Online-Medien. Entsprechend ändern sich auch die Erwartungen an die Medien. Die etablierten Verlagshäuser begegnen den Veränderungen auf ganz unterschiedliche Weise. Von Flucht nach vorn bis Paralyse ist alles dabei.

Die TAZ befasst sich in ihrem Sonderausgabe-Dossier „Die Zeitung der Zukunft“ mit den Veränderungen im Bereich der Printmedien. Individualisierung, Reizüberflutung, chaotisch freie Informationsausbeitung und Zukunft der Lokalnachrichten werden thematisiert. Treffend fand ich die Aussage von Verleger Michael Ringier im Interview: „Im Internet finde ich ja meist nur, was ich suche. In der Zeitung finde ich Dinge, von denen ich gar nicht wusste, dass sie mich interessieren. […] Ausserdem ist das Lesen auf Papier wesentlich angenehmer als auf dem Bildschirmformat“.

Umdenken bei Google in Sachen Datenschutz

Ausgerechnet Google-Chef Eric Schmidt engagiert sich für den Datenschutz. Von staatlicher Regulierung hält er nichts. Ob allerdings die Selbstregulierung der Wirtschaft ausreicht, um einen lückenlosen und in jeder Hinsicht und jederzeit hinreichenden Datenschutz zu gewährleisten, ist für mich sehr fraglich. Jedenfalls ist der neue Kurs von Google in Sachen Datenschutz und die Forderung nach globalen Datenschutzstandards zu begrüssen. Ganz von ungefähr kommt dieses Umdenken aber nicht, denn das Vertrauen der Konsumenten steht auf dem Spiel. Sollte Google dieses Vertrauen aus irgendeinem Grund verlieren, wäre auch die finanzielle Zukunft des Unternehmens unmittelbar gefährdet und der damit verbundene Aktienkurssturz wäre tief und unvermeidbar. Und dann wäre auch der Einstieg ins Mobiltelefongeschäft ausgeträumt.

Die neue Medienkompetenz des Fussvolkes

Dass (professionelle) Medienschaffende ein eigenes Völkchen sind, ist jedem bekannt, der schon einmal mit Vertretern der Branche persönlich in Berührung gekommen ist. Sie bestimmen und repräsentieren die in den Medien veröffentlichte Meinung. Die wirkliche öffentliche Meinung (d.h. die Meinung der breiten Öffentlichkeit) ist jedoch eine ganz andere. Durch die Vernetzung von Menschen über das Internet und den ungehinderten, unmittelbaren Informationsaustausch wird dieser Graben erst richtig ersichtlich.

In den Mainstream-Medien dominieren immer wieder die selben Themen. Der Inhalt einer Tageszeitung von heute unterscheidet sich so gut wie gar nicht von dem einer Ausgabe vor zehn oder zwanzig Jahren, ausser dass nun auch das Internet zum Kreis der ständigen Themen gehört. Darüber sprach ich neulich mit Kollegen beim Kaffee und wir waren uns einig, dass dies das Resultat gezielter Manipulationen ist und eine einseitige Verzerrung der Realität darstellt. Dass zum Beispiel die kleine Maddie in den Ferien in Portugal verschwunden ist, ist tragisch. Tatsache ist aber auch, dass dies kein Einzelfall ist und zudem täglich auf dem Globus Tausende von Kindern verhungern oder an Krankheiten unmenschlich krepieren. Von diesen Kindern nimmt niemand Notiz. Ihr Tod ist für die Medien zu wenig spektakulär und deshalb ohne positiven Einfluss auf Auflagengrösse und Einschaltquoten. In den Mainstream-Medien finden sich nur Nachrichten, mit denen sich Geld verdienen lässt, die sich selber um Geld drehen oder die zur Befriedigung voyeuristischer Triebe dienen.

Das Web führt zu einer neuen Medienkompetenz des gemeinen Fussvolkes, an die sich die traditionellen Medien erst noch gewöhnen müssen. Dies ist vergleichbar mit dem Wandel im Detailhandel, als der Konsument „mündig wurde“ und gelernt hat, sich unabhängig über Produkte zu informieren und im Laden selber zu bedienen. Von der Diskrepanz zwischen den Interessen von Journalisten und Medienkonsumenten handelt auch der Beitrag „Von Gatekeepern und Konsumenten“ bei Wort|ge|fecht, in dem Michael Gisiger eine Untersuchung des Pew Research Centers kommentiert.

Internet verändert das Medienkonsumverhalten und die Werbung

Das traditionelle Fernsehen hat bald ausgedient und besonders die Zeitungen und Zeitschriften klagen über die immer mehr spührbare Verlagerung der Werbebudgets ins Internet, denn auch die TV-Zuschauer und Print-Leser wandern ins Internet ab. Das Zappen zwischen den Fernsehkanälen ist unbeliebt geworden und die Jugend fühlt sich ohnehin mehr von Internet und Games angezogen. Aber nicht nur im Bereich der Unterhaltung vollzieht sich dieser Trend. Auch Nachrichten werden immer mehr über das Internet bezogen und verbreitet. Es gibt schon praktisch keine Nachricht mehr, die nicht auch (kostenlos) im Internet verfügbar ist.

Die etablierten Plattformen für Werbung fürchten das Internet und sehen teilweise sogar ihre Existenz bedroht. ProSiebenSat.1 Media sieht in der Internetsuchmaschine Google mit seiner Videoplattform YouTube eine grosse Konkurrenz um die Werbebudgets und will daher verstärkt ins Internet investieren.

Das Fernsehen ist als Medienformat in die Jahre gekommen und droht, schon bald durch das Internet überrundet oder längerfristig sogar verdrängt zu werden. Daran ändern auch Zattoo und Co. nichts, denn es reicht nicht, einfach ein altes Format mit alten Inhalten 1:1 auf ein neues Medium zu portieren und die Umschaltpausen zur Pufferung des Video-Streams mit Werbung zu füllen, die keiner sehen will.

Die meisten Werber haben anscheinend immer noch grosse Mühe, das nun auch nicht mehr ganz so neue Medium Internet zur Kommunkation ihrer Botschaften richtig einzusetzen. Dabei bräuchten sie gar keine neuen Gesetzmässigkeiten zu (er)finden oder neue Regeln zu entwerfen. Würden sie sich auf die alten Grundregeln der Kommunikation in unserer Gesellschaft besinnen und die Möglichkeiten des Internet zielgerichtet und bedarfsgerecht nutzen, hätten sie mehr Erfolg. Lernen ist ein Prozess und Prozesse brauchen Zeit. Wer nicht so lange warten mag, kann sich schon mal ein paar von Patrick Breitenbach zusammengetragene, zukunftsweisende Werbefundstücke bei Werbung für Nerds, Geeks und Techies? ansehen.

Apple und das iPhone (Reloaded)

Apple ist ein Phänomen im Markt der elektronischen Geräte des digitalen Zeitalters. Steve Jobs wagt mit seiner Firma immer wieder Experimente, an die sich nicht einmal Grössen wie Microsoft wagen. Einzig Google ist vergleichbar experimentierfreudig, aber der Suchgigant hat schliesslich auch die vollsten Kriegskassen. Der Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ist immer wieder eine Gratwanderung und oft entscheidet nicht die Logik oder Vernunft sondern das pure Glück. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten wird solcher Wagemut noch geschätzt, der nach Europäischen Massstäben jedem Buchhalter eine Gänsehaut verursacht. Ich muss gestehen, dass auch ich manchmal die Vernunft und Logik bei Apple vermisse. Gerade bei Apple’s neustem Baby, dem iPhone, überrascht es mich, wie etliche Grundgesetzte des Marketing ignoriert werden. Auf dem Amerikanischen Markt funktioniert es anscheinend trotzdem. Ob dieser Erfolg auf anderen Märkten fortgesetzt werden kann, ist meiner Ansicht nach aber fraglich. Die meisten US-Amis ticken eben einfach ein bisschen anders als ihre Europäischen Zeitgenossen. So mag die USA für ein dort beheimatetes Unternehmen ein idealer Testmarkt sein – repräsentativ für den Rest der Welt ist er aber nur selten. Gerade Schweizer Konsumenten gelten als eine der weltweit anspruchsvollsten Klientel und deshalb ist die Schweiz besonders auch im Detailhandel ein beliebtes Terrain für Pilotprojekte. Nicht umsonst versuchen Aldi und Lidl in Helvetien Fuss zu fassen. Ob das iPhone den Einstieg in diesen Markt schafft, werden wir schon bald erfahren.

Apple hat seine Fans mit einem rein funktional betrachtet innovativen Gerät überrascht. Bereits die Ankündigung des iPhones löste eine beachtenswerte Welle der Begeisterung aus. Die Restriktionen, die der Kunde dann aber hinnehmen musste, machten den Bonus zunichte. Der Aktivierungszwang bei iTunes sowie die Bindung (mittels SIM-Lock) an AT&T und iTunes verärgerten das Publikum. Entsprechend zögerlich wurden die futuristischen Smartphones aktiviert. Als dann Motorola mit seinem Konkurrenzmodell „Razr2“ auf den Markt kam, reagierte Apple mit einer massiven Preisreduktion von USD 600.- auf 400.- beim 8-GByte-Modell und nahm die Version mit 4 GByte Speicher vom Markt, um gegenüber der Konkurrenz attraktiv zu sein und so sowohl Motorola als auch Palm ausstechen zu können. Das erboste aber die iPhone-Käufer der ersten Stunde, die teilweise 10 Stunden und mehr für ein Gerät Schlange gestanden sind. Blogs und Foren waren voll von Beiträgen erzürnter iPhone-Besitzer, weil ihr soeben erst erworbenes Spielzeug bereits nach kurzer Zeit einen Drittel an Wert eingebüsst hatte. Steve Jobs reagierte mit etwas holprigen Erklärungsversuchen in einem offenen Brief auf der Apple-Website und versprach seinen Anhängern einen Gutschein in der Höhe von USD 100.-, den sie natürlich nur bei Apple einlösen können.

Trotz all dieser Widrigkeiten für die Käufer hat Apple nach eigenen Angaben bereits innerhalb von 74 Tagen das millionste iPhone verkauft. Stimmt die Zahl, ist das schon ganz beeindruckend. Dies beflügelt nun das Nebengewerbe und generiert hoffentlich auch neue Arbeitsplätze, damit die Kundenknechtung wenigstens auch etwas Positives hat. iPhoneSimFree.com bietet eine Software-Lösung zur Deaktivierung des SIM-Locks, um auch mit anderen Mobiltelefonieanbietern telefonieren zu können. Leider werden die Software-Lizenzen nur zu Losen ab 50 Stück verkauft, was nur für Händler interessant ist. Privatpersonen werden an die Wiederverkäufer verwiesen, die den Endkunden eine Lizenz für 49.- bis 99.- US-Dollar anbieten. Das iPhone ist damit das erste Smartphone, das vor dem Gebrauch erst einmal (dank DMCA mittlerweile legal) gehackt werden muss.

Nachtrag vom 12.09.2007:

Den Softwarehack gibt es jetzt auch als Open Source kostenlos zum Download bei HaRRo. Nur leider scheint die Website infolge Überlastung gerade getaucht zu sein, was eigentlich nicht weiter verwundert. Es gibt jedoch keine Garantie, dass der Software-Hack auch noch nach einem zukünftigen Update der Firmware funktionieren wird. Es muss davon ausgegangen werden, dass Apple mit einem künftigen Update versuchen wird, weitere Software-Hacks zu verunmöglichen. Dabei könnte doch gerade diese neue Hacker-Welle den Kultstatus des Apfel-Smartphones betonieren. Wäre ich Steve Jobs, würde ich mir dies zunutze machen.

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