Traffic gilt heutzutage als der Motor des Internets. Um diesen zu generieren, ist es wichtig und unverzichtbar, in den Suchmaschinen (allen voran Google) gut positioniert zu sein, d.h. einen möglichst hohen „Page-Rank“ zu haben und so auf den vordersten Ergebnisseiten einer Suche zu erscheinen. Die Suchmaschinen sind schon länger zu einem wirtschaftsbestimmenden Faktor im Markt geworden – mit weitreichenden Konsequenzen für viele klassische Geschäftsmodelle.
Die Besucherfrequenz ist im Detailhandel ein Indiz für den Umsatz und korreliert bei genügend grossen Zahlen ganz gut damit. Dieses Modell wird gerne auch auf das Web übertragen. Der Wert von Websites wird dem entsprechend oft auf der Basis ihrer Besucherzahlen geschätzt. So kommen Preise wie die 1.35 Mia. USD für youtube zustande, auch wenn die Website (noch) gar keine Erträge erwirtschaftet. Dass sie es jemals werden, bezweifle ich ganz stark. Ich frage mich, ob auch der Wert von Kaufhäusern auf der Basis von nichts kaufenden Besuchern gemessen werden könnte. Jedenfalls ist mir keine solche Schätzung bekannt. Wie die Konversion dieser Besucher zu zahlenden Kunden erfolgen soll, ist mir ebenso schleierhaft. Aber wahrscheinlich sollen sie gar kein Geld ausgeben sondern sich lediglich von (meist nervender) Werbung berieseln lassen. Dies soll anscheinend durch eine Plattformerweiterung zum werbefinanzierten Medium erfolgen. Ob dann Websites wie youtube und myspace für die Besucher allerdings noch attraktiv sind oder ob die Werbung eher als störender Fremdkörper die Community-Mitglieder abschreckt, wird sich sicher bald zeigen.
Dass keine Dienstleistung ganz kostenlos sein kann, leuchtet jedem grundsätzlich ein. Schliesslich verursachen sowohl der Traffic als auch der Content Kosten für Erstellung, Infrastruktur und Unterhalt, die irgendwie auf die Verursacher überwälzt werden müssen. Wenn dies nicht in Form von Gebühren möglich ist, muss es über Werbeeinnahmen geschehen, welche die werbetreibenden Anbieter wiederum auf die Preise ihrer Produkte draufschlagen. Der Konsument bezahlt für jede Dienstleistung in irgendeiner Form. Wir alle nehmen ein gewisses Mass an’Belästigung‘ durch Werbung in Kauf, solange der gebotene Gegenwert in einem akzeptablen Verhältnis dazu steht. Beim Fernsehen, dem Radio und den Printmedien haben wir uns bereits daran gewöhnt und haben gelernt, dieser Belästigung (sofern wir sie als solche empfinden) aus dem Weg zu gehen und sie so auf ein erträgliches Mass zu reduzieren. Auch im Web werden wir dies bestimmt noch lernen. Dann werden die Kosten durch Werbeeinnahmen weiterhin gedeckt, die sich mit genügend Traffic entsprechend rechtfertigen lassen. Traffic ist eben der Motor des Internets.
Weblaw bietet nun auch
Blogs und Wikis sind heue der letzte Schrei in der Gemeinschaft von Selbstdarstellern und Exhibitionisten einer Generation, der ich eigentlich schon fast entwachsen bin. Totzdem nehme ich mit dieser Site am bunten Treiben teil, damit die demographische Verteilung auch im Internet stimmt. Als wir noch kein Internet zuhause hatten, war das
Alle reden vom
Die aktuellen Formen der Online-Werbung nerven nicht nur mich sondern auch alle meine Freunde und Bekannten. Praktisch alle basieren sie auf einer Push-Strategie, die aggressiv in meine Privatsphäre vordringt. Und dies in einem Pull-Medium, das vor allem von der Selbstbestimmung seiner Nutzer geprägt wird. Sie nennen das „Behavioral Targeting“. Ich nenne es das Stalking-Paradigma und nerve mich weiter. Nicht umsonst ist Stalking in anderen Ländern eine Straftat, die von Amtes wegen verfolgt wird.