Wissen(schaft)

Das bessere Finanz- und Wirtschaftssystem – Teil 1

GeldEs wird stets behauptet, dass unser Geldsystem alternativlos sei, genau so wie der Kapitalismus die einzige Alternative zum Kommunismus sei. Das ist jedoch kompletter Unsinn und diese falsche Wahrnehmung mag wohl daran liegen, dass die Fachleute der Mainstreamökonomie, die sich damit befassen und solchen „Die Erde ist eine Scheibe“-Quatsch behaupten, offenbar nicht in der Lage sind, die Probleme und ihre Ursachen in ihrer Gesamtheit zu erkennen und brauchbare Lösungen zu entwickeln. Ökonomen sollten sich besser mit Mathematikern, Physikern und Ingenieuren zusammentun, denn diese Berufsgattungen verfügen über das nötige Wissen und eine Jahrhunderte lange Erfahrung, mathematisch beschreibbare Probleme zu analysieren und stabile Systeme zu konstruieren. Ein erster solcher ganzheitlicher und mathematisch fundierter Lösungsansatz wird in diesem Beitrag mit vorgängiger Zusammenfassung der Ausgangslage gewagt.

Grundlagen des zinspflichtigen Schuldgeldsystems

Nachdem ich die Konstruktionsfehler und Probleme unseres zinspflichtigen Schuldgeldsystems ebenso wie den Spekulationsmarkt mit Risiken (Derviate als Finanzwetten) in mehreren Beiträgen bereits ausführlich beleuchtet habe, fasse ich sie an dieser Stelle „kurz“ zusammen, um anschliessend einige alternative Denkansätze vorzustellen, bevor ich in kommenden Beiträgen das Design eines auf einem komplett anderen Paradigma beruhendes Finanz- und Wirtschaftssystems vorstelle. Dessen Basis bildet ein leistungsbasiertes Geldsystem, das mit einer grundlegenden Reform des Steuersystems und des Rechts an natürlichen Ressourcen (insbesondere auch des Bodenrechts) einhergeht.

Wesen des Geldes

Geld hat gemäss geltender Lehre drei Funktionsziele:

  1. Tauschmittel
  2. Wertaufbewahrung
  3. Wert- bzw. Preismassstab

Von diesen konkurrenzieren sich die ersten beiden in gewisser Weise und schliessen sich zum gleichen Zeitpunkt gegenseitig aus, da man Geld nicht gleichzeitig tauschen und behalten kann. Die primäre Funktion ist allerdings die als Tauschmittel. Die anderen beiden sind sekundäre Funktionen, die der Tauschmittelfunktion dienen. Für Geld kann man Waren und Dienstleistungen kaufen, weil es Geld ist. Und es gibt Ökonomen, die behaupten, alles sei Geld, wofür man etwas kaufen kann. Dass dies ein unsinniger Zirkelschluss ist, der zum Verständnis des Geldes nichts beiträgt, erkannte bereits Kurt Tucholsky. Geld ist ein Tauschmittel, das eine arbeitsteilige Gesellschaft erst ermöglicht. Aber es ist weder ein Produktions- oder ein Konsumgut noch eine Dienstleistung. Geld bildet eine eigene „Güterkategorie“. Der Wert des Geldes ist heute mehr ein religiöser als ein materieller, denn dieser entsteht durch Vertrauen beziehungsweise durch den (kollektiven) Glauben an den Wert. Der Wert bedingt nicht die Bindung an einen Wertträger (und somit auch nicht an Gold). Eine Banknote ist bloss ein Stück (möglichst fälschungssicher) bunt bedrucktes Papier und eine Münze ist bloss ein Stück geprägtes Metall, auf denen ein Wert aufgedruckt beziehungsweise eingeprägt ist. Das Geldsystem funktioniert nur, solange unter den beteiligten Wirtschaftssubjekten ein Konsens über diesen Wert besteht. Dieser Konsens wird unter anderem auch per Gesetz erzwungen, das gesetzliche Zahlungsmittel (Münzen und Noten) jederzeit uneingeschränkt akzeptieren zu müssen. Wenn allerdings der Glaube zu sehr ins Wanken gerät, verliert auch dieses Gesetz seine Wirkung.

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Vom Denken in Problemen und Lösungen

Igel mit Problem

Unser menschliches Dasein wird hauptsächlich geprägt durch unser Denken und unsere Kommunikation darüber. Die Fähigkeit, Dinge und Ereignisse in eine abzählbar endliche und somit überschaubare Menge von Kausalzusammenhängen einzuordnen, und uns darüber auszutauschen, hat uns den Zugang zu Erkenntnissen ermöglicht, die wir in der heute üblichen Systematik als Wissenschaften bezeichnen. Der moderne Mensch denkt hauptsächlich in Problemen und Lösungen. Diese Denkweise hat uns erst den aktuellen Stand der Technologisierung ermöglicht, doch sie hat auch ihre Tücken.

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Finanzkrise und Wohlstandsasymmetrie müssten nicht sein

Mit Worten lassen sich Sachverhalte umfassend erklären. Doch erst die Illustration mit vorzugsweise bewegten Bildern macht diese wirklich begreifbar. Deshalb lasse ich lieber Bilder sprechen …

Die renommierten Ökonomen hatten die Finanzkrise nicht kommen sehen, weil ihre Modelle ein paar wesentliche Kriterien ausklammern. Dabei ist die der Krise zu Grunde liegende Mathematik doch so einfach, dass sie bereits von einem Kind mit blosser Grundschulbildung verstanden werden kann:


Eine 10-jährige erklärt, woher unser Geld kommt

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Prof. Dr. Franz Hörmann: Das Ende des Geldes

Warum erliegen wir Menschen trotz allen technischen Fortschritts immer noch regelmässig der kollektiven Gehirnwäsche? Warum trauen wir uns nicht, menschengemachte Dogmen und Grundsätze zu hinterfragen? Warum äffen wir wahrnehmungsgestörte und fehlgeleitete Alphamännchen auch heute noch wie die Primaten vor Tausenden von Jahren nach, ohne unser eigenes Gehirn zu gebrauchen, und lassen uns belügen, betrügen und ausbeuten?

Prof. Dr. Franz Hörmann ist ein herausragender Wissenschaftler, der sowohl die Gesetze als auch die Grenzen der Wissenschaft und der menschlichen Wahrnehmung kennt. Er ist a.o. Univ.-Prof. an der Wirtschaftsuniversität Wien mit Forschungsschwerpunkt  „symbolisches Rechnungswesen“ und er getraut sich, falsche Dogmen unserer Zeit zu hinterfragen und öffentlich anzuprangern, was ihm auch schon eine vorübergehende Suspendierung eingebracht hat. Doch davon lässt er sich weder weich klopfen noch einschüchtern. Unsere Irrationalitäten im Bezug auf das moderne Rechnungswesen und die Giralgeldschöpfung der Banken aus dem Nichts in unserem Schuldgeldsystem, den Eigentumsbegriff und die Funktionsweise der heutigen Wirtschaft und Gesellschaft erklärt er sehr anschaulich und auch für Laien verständlich, wie selten jemand:


Das Ende des Geldes – Franz Hörmann am Top Info Forum (31.03.2012)

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Sociobilly schreibt im Untergrund weiter

Sociobilly LogoMeinungsfreiheit ist nur ein virtuelles Recht. In der Praxis ist es ein Privileg, das nur wenigen wirklich vergönnt ist. Sociobilly gehört jedenfalls offenbar nicht zu dieser Gruppe. Deshalb habe ich meinen privaten Blog um viele kritische Beiträge (speziell im Zusammenhang mit unserem Geldsystem und der Finanzwirtschaft) drastisch gekürzt. Auf dieser Domain sociobilly.net sind sie aber weiterhin zugänglich. Alle Links wurden überarbeitet und der Autor in allen Beiträgen und Kommentaren auf mein Pseudonym „Sociobilly“ geändert. Die wirklich kritischen Beiträge werden in Zukunft nur noch auf dieser Website veröffentlicht. Die E-Mail-Abos für neue Beiträge habe ich übernommen. Bitte passt Euren Link auf den neuen RSS Feed dieser Website an, wenn Ihr nichts verpassen möchtet.

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Medienkompetenz kann man lernen

MedienkompetenzVor dem Internetzeitalter beschränkte sich die Medienkompetenz auf den technisch korrekten Gebrauch von Radion und Fernsehen und den „vernünftigen“ und massvollen Konsum dieser Medien. Heute ist das Thema wesentlich komplexer und die Anforderungen sind ungleich viel höher. Zugleich erodieren die bisherigen Wertestandards zunehmend, welche früher zumindest als Orientierungshilfe herangezogen werden konnte, auch wenn man mit diesen nicht unbedingt immer einverstanden war. Wie soll sich jemand in der Komplexität der heutigen Medien überhaupt noch zurecht finden?

Das Werteverständnis ist in unserer Gesellschaft immer heterogener und auch angesichts der immer grösser werdenden Kulturvielfalt in einer globalisierten Welt wird es immer schwieriger, eine allgemein verbindliche Norm zu definieren. Innerhalb der geltenden Gesetze muss jeder selber entscheiden, was für ihn richtig oder falsch ist. So lautet zumindest die liberale Antwort auf die Frage nach der wertebasierten Medienkompetenz. Darüber kann (und soll) man natürlich streiten.

Was jedoch den rechtlichen Rahmen betrifft, ist der für alle gleich, und sowohl diesen als auch gewisse technische Standards sollte man schon kennen, um als medienkompetent gelten zu können. Wer sein Wissen auf die Probe stellen möchte, kann dies beim Medienkompetenzquiz des mekonet (Medienkompetenz-Netzwerk Nordrhein-Westfalen) tun, welches vom Grimme-Institut in Zusammenarbeit mit dem Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit NRW erarbeitet wurde.

So wird in der Nahrungsmittel-Werbung getrickst und gelogen

Wie bereits der Bestseller-Autor Seth Godin („All Marketers Are Liars“) und der US-Komiker George Carlin anschaulich dargelegt haben, ist die Lüge ein wesentlicher Bestandteil der Werbung in unserer westlich-zivilisierten Gesellschaft. Vieles ist für uns wahr, nur weil wir daran glauben (wollen). Mit Realität und Wahrheit hat das nichts zu tun, vielmehr aber mit Sehnsucht, Fantasie und Hoffnung. Seth Godin beschreibt das mit den Worten: „We believe what we want to believe, and once we believe something, it becomes a self-fulfilling truth“ (Wir glauben, was wir glauben wollen, und wenn wir etwas einmal glauben, wird es zur sich selbst erfüllenden Wahrheit). Werber sind Geschichtenerzähler und wer damit beschäftigt ist, Menschen Geschichten zu erzählen, die diese hören wollen, gerät schnell in Versuchung, zu übertreiben und Unwahrheiten hinzu zu dichten. Das muss gar nicht immer schlecht sein, denn wer es damit übertreibt, wird ohnehin rasch als Lügner entlarvt und verliert seine Glaubwürdigkeit. Doch, wo wird die Grenze überschritten?

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Vernachlässigte Körpersprache

Angela MerkelIn Unternehmen werden immer mehr Mitarbeiter in Kommunikations-Seminare geschickt, weil immer mehr Unternehmen die Wichtigkeit einer wirkungsvollen Kommunikation erkennen. Dort lernen die Teilnehmer als Erstes, dass in der Kommunikation der nonverbale Anteil überwiegt – viele sprechen von 85 Prozent, einige sogar von 93 Prozent, manche nur von 2/3. Der genaue Prozentsatz ist im Grunde auch gar nicht so wichtig und variiert von Mensch zu Mensch. Er widerspiegelt höchstens unseren Zwang, alles mit Zahlen ausdrücken zu wollen, um dadurch den Eindruck der Wissenschaftlichkeit zu erwecken. Entscheidend hingegen ist die Erkenntnis der Relevanz der nonverbalen Kommunikation. Wie wir etwas sagen, sagt viel mehr über unsere Botschaft und ihre Hintergründe aus, als der verbale Inhalt es tut.

Bei den allermeisten Journalisten scheint dies noch nicht angekommen zu sein, denn ihre Berichterstattung beschränkt sich ausschliesslich auf die verbale Kommunikation. Einzig Merkur-Online zeigte einmal vor einigen Jahren den Reichtum der Mimik von Bundeskanzlerin Angela Merkel, ohne diese jedoch näher zu interpretieren. Hier liegt noch unheimlich viel Potential brach. Dabei könnten Sportjournalisten ohne Interpretation der Körpersprache ihren Job gar nicht ausüben. In vielen Sportarten wird sehr viel oder sogar ausschliesslich mit dem Körper gesprochen, besonders wenn es laut zu und her geht. Hier ist der „Sprachschatz“ allerdings sehr limitiert und genormt, um den Interpretationsmöglichkeiten keinen Freiraum zu lassen. In der zwischenmenschlichen Kommunikation hingegen gibt es viel mehr Freiheitsgrade und auch einige Unterschiede diesbezüglich zwischen den Kulturen. Wer die nonverbalen Botschaften in jedem Kontext richtig zu interpretieren vermag, ist immer im Vorteil. Mit der Interpretation der Körpersprache von Politikern und Prominenten scheinen Journalisten auf breiter Front überfordert zu sein. Oder gehört hier ein Tabu zur Berufsethik?

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Der Weltuntergang findet 21.12.2012 nicht statt

WeltuntergangWürde man allen Weltuntergangs-Prophezeiungen Glauben schenken, wäre die Erde schon etliche Male untergegangen. Doch die Menschheit bevölkert den Planeten Erde immer noch. Sie tut das vielleicht nicht gerade auf die intelligentest-mögliche Art und Weise, aber sie tut es und dies intensiver als je zuvor. Daran wird sich so schnell wohl kaum etwas ändern, auch wenn dies manch einer bedauern mag. Bisher hat kein Apokalyptiker Recht behalten. Sollte es am 21.12.2012 nun so weit sein?

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Unser Geld- und Wirtschaftssystem hat einen Konstruktionsfehler – Teil 10

Die Tage unseres Geldsystems sind gezähltDies ist nun die letzte Folge in meiner Beitragsreihe zur Analyse unseres kranken Finanz- und Wirtschaftssystems und seinen grundlegenden Konstruktionsfehlern. Es ist nicht bloss ein einziger Fehler, sondern gerade der Cocktail von ein paar Designfehlern macht die Toxizität aus. Einzelne Details wurden auch mir erst beim Schreiben der Beiträge richtig bewusst. Unter anderem ist es diesen im Laufe der Zeit gewonnen Zusatzerkenntnissen zu verdanken, dass die Beitragsreihe viel länger ausgefallen ist, als ich anfangs geplant hatte. Ich hoffe, das hat trotzdem nicht zu viele von der Lektüre abgeschreckt. Schliesslich gab es zwischendurch ja auch einige illustrative Videos zur Auflockerung.

Für alle, die das Wesentliche nochmals in etwas kompakterer Form nachlesen möchten, habe ich in diesem letzten Beitrag eine Zusammenfassung mit Ergänzungen erstellt. Am Schluss dieses Beitrags findet sich dann noch ein Anforderungskatalog zu einem funktionsfähigen und gerechten Finanz- und Wirtschaftssystem.

Die Fehler im Grunddesign

Unser Geldsystem ist per Design ein exponentiell wachsendes Schneeballsystem, das keinen Gleichgewichtszustand kennt und daher auch nicht beliebig steuer- und beherrschbar ist. Geld entsteht über Kreditvergabe (d.h. Verschuldung), wobei die Zinsen für diesen Kredit aus der geschöpften Geldmenge (d.h. mit den Krediten) selber zu bezahlen sind. Wenn sich das Geld auf unserem Konto durch den Zinseszins ohne unser Zutun vermehrt, freuen wir uns darüber wie kleine Kinder. Wir blenden aber aus, dass gleichzeitig mit der Haben-Seite (Vermögen) in der Gesamtbilanz auch die Soll-Seite (Schulden) im gleichen Umfang wächst, damit die Bilanz aufgeht. Irgendjemand muss für das Vermögenswachstum arbeiten und irgendjemand muss sich für die Geldschöpfung verschulden (und Schuldzinsen bezahlen). Geld aber kann weder arbeiten, noch sich aus eigener Kraft vermehren. Geld soll in der arbeitsteiligen Wirtschaftsordnung dem Austausch von Leistungen dienen, kann aber nicht durch Leistung sondern nur über Verschuldung generiert werden.

Zusammenhang zwischen Geldmenge und Gesamtverschuldung
Zusammenhang zwischen Geldvermögen und Geldschulden

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