Wahrnehmung

Die Macht der Sprache

Sprache ist Macht und wer der Sprache mächtig ist, verfügt über Macht. Damit einher geht die Macht, andere zu manipulieren, sowie die Fähigkeit, Machtausübung durch Sprache zu erkennen und zu verstehen. Deshalb durchlaufen Vollblut-Journalisten und -Politiker sowie auch die Mediensprecher der Grosskonzerne entsprechende Trainings, die sie fit für die verbalen Schlachten machen. Am 29. Chaos Communication Congress (29C3) des Chaos Computer Club (CCC) haben Kai Biermann und Martin Haase am 27.12.2012 in ihrem Vortrag mit dem Titel „Die Wahrheit, was wirklich passierte und was in der Zeitung stand – Wie Medien unsere Wahrnehmung beeinflussen“ auf recht humoristische Art und Weise einen sehr tiefen, analytischen Einblick gegeben, wie Politiker und Medienschaffende sehr umständlich formulierte und (zumindest auf den ersten Blick) zugleich wohlklingende Nullaussagen machen oder mit bewusst gewählten Formulierungen einen Sachverhalt ins komplette Gegenteil verdrehen. Das Referat hätte durchaus auch Platz in einem Realsatireprogramm des erst kürzlich leider in Rente gegangenen Georg Schramm.


Die Wahrheit, was wirklich passierte und was in der Zeitung stand [29c3]

Prof. Dr. Franz Hörmann: Das Ende des Geldes

Warum erliegen wir Menschen trotz allen technischen Fortschritts immer noch regelmässig der kollektiven Gehirnwäsche? Warum trauen wir uns nicht, menschengemachte Dogmen und Grundsätze zu hinterfragen? Warum äffen wir wahrnehmungsgestörte und fehlgeleitete Alphamännchen auch heute noch wie die Primaten vor Tausenden von Jahren nach, ohne unser eigenes Gehirn zu gebrauchen, und lassen uns belügen, betrügen und ausbeuten?

Prof. Dr. Franz Hörmann ist ein herausragender Wissenschaftler, der sowohl die Gesetze als auch die Grenzen der Wissenschaft und der menschlichen Wahrnehmung kennt. Er ist a.o. Univ.-Prof. an der Wirtschaftsuniversität Wien mit Forschungsschwerpunkt  „symbolisches Rechnungswesen“ und er getraut sich, falsche Dogmen unserer Zeit zu hinterfragen und öffentlich anzuprangern, was ihm auch schon eine vorübergehende Suspendierung eingebracht hat. Doch davon lässt er sich weder weich klopfen noch einschüchtern. Unsere Irrationalitäten im Bezug auf das moderne Rechnungswesen und die Giralgeldschöpfung der Banken aus dem Nichts in unserem Schuldgeldsystem, den Eigentumsbegriff und die Funktionsweise der heutigen Wirtschaft und Gesellschaft erklärt er sehr anschaulich und auch für Laien verständlich, wie selten jemand:


Das Ende des Geldes – Franz Hörmann am Top Info Forum (31.03.2012)

Continue reading

Unser Geld- und Wirtschaftssystem hat einen Konstruktionsfehler – Teil 3

Nach der Betrachtung der Grundlagen und Wirkungsweisen des Geldsystems im ersten Teil und zweiten Teil wollen wir uns im dritten Teil mit der ethischen, mathematischen und wahrnehmungspsychologischen Seite unseres Geldsystems befassen. Zum Schluss dieses Beitrags gibt’s einen Ausblick auf mögliche Lösungsansätze, bevor es dann in Teil 4 und Teil 5 vor allem mit Videos weitergeht.

Zins, Gier und Macht

Geld entsteht also durch Verschuldung und entsprechend ist ein Geldschein ein Schuldschein. Eine Bank generiert Geld aus dem Versprechen des Kreditnehmers, den Kredit (zurück) zu bezahlen. Als Sicherheit verpfändet dieser sein Eigentum, d.h. Geld entsteht durch Belehnung von bereits vorhandenem Eigentum. Das Geld für die Rückzahlung sowie für den Zins entsteht jedoch aus dem Kapital durch Arbeit, welches wiederum (wenn auch indirekt) als Sicherheit für einen neuen Kredit herhalten muss. Wenn uns die verpfändbaren Sicherheiten ausgehen, weil unser Wirtschaftswachstum nicht mit der exponentiell wachsenden Zinsspirale Schritt halten kann, ist Ende der Fahnenstange. Wer jetzt dabei an Schneeballsysteme denkt, liegt völlig richtig. Geld kann nicht durch sich selber entstehen und Geld kann selber nicht arbeiten, wie uns die Bankenwerbung mit dem Slogan „Lassen Sie Ihr Geld arbeiten!“ weiss machen will. Nur Menschen können arbeiten und die Früchte ihrer Arbeit in Geld tauschen.

Geld arbeiten lassen
Geld arbeiten lassen

Die Umverteilung des Geldes über den Zins erfolgt nicht aufgrund von Leistung sondern basiert darauf, dass jemand Geld spart und dieses damit dem Umlauf entzieht. Dadurch verliert das Geld seine Funktion als Tauschmittel. Erst durch die „Belohnung“ über den Zins wird das Geld wieder als Kredit in Umlauf gebracht. Dadurch wächst der Druck auf die Umverteilung des Geldes. Der Zins macht Geld zum Spekulationsobjekt und zum Krebsgeschwür unserer Wirtschaft. Der Zins ist das Anrecht auf mehr Geld, weil man schon welches besitzt, ohne dafür selber arbeiten zu müssen. Er stellt eine Übervorteilung des Kreditnehmers dar, denn Kredite werden über den Zins je nach Zinssatz und Laufzeit nicht selten mehrmals abbezahlt. Hier zeigt sich die Wahrheit im Spruch „wer hat, dem wird gegeben“.

Continue reading