Soziale Netzwerke

Eine Zeitreise zu den Anfängen des Internets

Das Internet und darin vor allem das World Wide Web (WWW) und E-Mail sind aus unserem Alltag gar nicht mehr weg zu denken. Der weltweite Datenaustausch in Echtzeit ist für uns heute so selbstverständlich wie der Strom aus der Steckdose. Mit Begriffen wie „Archie“ und „Gopher“ kann heute kaum noch jemand etwas anfangen und an den Lynx Browser erinnert sich auch niemand mehr. Es ist noch gar nicht so lange her, da waren dies noch Standard-Internetanwendungen. Eine nostalgische Zeitreise zurück in die Vergangenheit der Informations- und Kommunkationstechnologie …


Das Internet aus Sicht der 90-er Jahre

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Das Revolutionäre in den Netzen

Was bringt uns die Vernetzung von Menschen über das Web? Welche Auswirkungen hat es auf die Gesellschaft, wenn sich Menschen, die sich in der Regel gar nicht kennen, zu einer Aktions-Gemeinschaft zusammenschliessen, weil sie gemeinsame Wertvorstellungen und Ziele teilen, und durch den Austausch ihrer Gedanken neue Impulse generieren und ungeahnte Dynamiken entfesseln? Wie kann und soll man damit umgehen? Wie kann man dies positiv nutzen?

Mit diesen und weiteren Fragen befasst sich seit längerem Prof. Dr. Peter Kruse, der sich dazu an der 4. Sitzung der Enquete Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ im Deutschen Bundestag am 5. Juli 2010 äusserte (ganze Stellungnahme als PDF Datei):


Revolutionäre Netze durch kollektive Bewegungen

Durch die Verschiebung von den PUSH-Medien TV, Radio und Print zum PULL-Medium Web/Internet fand eine Machtverschiebung vom Anbieter zum Konsumenten statt. Durch die raschen, immer verfügbaren und äusserst kostengünstigen Kommunikationsmöglichkeiten wird eine hohe Vernetzungsdichte von Individuen möglich. Die Menschen schliessen sich zu Bewegungen zusammen und werden durch ihr gemeinsames Handeln mächtig. Kommt es in einem solchen vernetzten System zu einer hohen Spontanaktivität und Erregung, besteht die Tendenz zur Selbstaufschauklung, wenn dabei der Nerv des Zeitgeistes getroffen wird. D.h. es entsteht Resonanz. Und bei einer spontanen Resonanz in einer grossen, hoch vernetzten Gruppe kann diese Resonanz auch zu unkontrollierbaren Ereignissen von grosser Dynamik führen. Dies gilt sowohl für spontane Massenbesäufnisse (z.B. Bottelóns) als auch für Demonstrationen von Empörten (z.B. Occupy Bewegung, Arabischer Frühling).

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Bye bye Facebook, MySpace, Twitter und Co.!

Vielleicht noch etwas verfrüht und voreilig hatte ich bereits 2007 das Ende von Web 2.0 und sozialen Netzwerken in der heutigen Form vorausgesagt und auch 2008 erneut vom Beginn des Platzens der Web 2.0 Blase berichtet. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: entgegen meinen ursprünglichen Einschätzungen verdienen ein paar wenige heute mittlerweile sogar recht gutes Geld mit ihrer Web-Plattform. Die wenigstens erzielen ihre Einnahmen jedoch, indem sie sich ihre Dienste von ihren Nutzern und Mitgliedern bezahlen lassen. Neben verschiedenen Formen der Online-Werbung bringt vor allem der Handel mit den Nutzerdaten richtig Kohle in die Kassen. Dass man sich dabei meist nicht nur mit einem Fuss sondern gleich mit beiden Tretern im Bereich der Illegalität befindet, wird als Kollateralschaden hingenommen und als Kavaliersdelikt betrachtet:

Privatsphäre scheint im Internetzeitalter zu einem Privileg und Luxusgut geworden zu sein. Wer im digitalen Netz nicht existiert, wird als suspekt eingestuft, denn wahrscheinlich hat er etwas zu verbergen. Sonst würde er ja schliesslich am sozialen Leben in virtuellen Welten teilnehmen und andere daran teilhaben lassen. Wer sich dem verweigert, muss folglich asozial sein. Das Fliegenpapier ist noch nicht voll. Täglich strömen immer noch neue Benutzer zu den sozialen Netzwerken, während für andere das Ende des Web-2.0-Hypes bereits begonnen hat. Allein schon die Tatsache, dass man einem Webzeitalter eine Versionsnummer verpasst, zeigt dessen Vergänglichkeit und sagt uns, dass es spätestens beim Erscheinen der nächsten Versionsnummer überholt und Schnee von gestern sein wird.

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Facebook kämpft gegen Selbstmord-Maschine

Facebook AbschussFacebook hat mit seinem Umgang mit der Privatsphäre seiner Mitglieder sowohl absichtlich als auch durch Schlamperei bei der Softwareentwicklung viele seiner User vergrault. Bei Google wird aktuell am häufigsten danach gesucht, wie man sein Facebook-Profil löschen kann. Die Lösch-Funktion ist gut versteckt und nur über Umwege zu finden. Wenn man angemeldet ist, ruft man dazu die folgende Adresse auf:

https://ssl.facebook.com/help/contact.php?show_form=delete_account

Web 2.0 Suicide Machine Logo

Alternativ dazu können Profile auf sozialen Netzwerken wie Facebook, MySpace, LinkedIn oder Twitter auch mit der Web 2.0 Suicide Machine gelöscht werden:

Leider ist die Suicide Machine im Moment gerade ausser Betrieb, weil die Website gemäss eigenen Angaben gehackt und lahmgelegt wurde. Ein Racheakt von einer der grossen Plattformen ist nicht nur nicht auszuschliessen sondern sogar recht wahrscheinlich. Continue reading

Wissensmanagement im Enterprise 2.0

Informationen kann zwar in Datenbanken speichern, aber Wissen ist immer zwischen zwei Ohren und nur dort. Dieses geben wir gerne weiter, wenn wir ein interessiertes Publikum im passenden Kontext dafür haben. So funktioniert Wikipedia und so funktionieren auch alle Blogs mit einem grösseren Publikum. Social Software ist nicht die Lösung sondern lediglich ein Werkzeug, mit dem sich Lösungen realisieren lassen. Social Media (Wikis, Blogs, RSS-Feeds, …) ist nicht gleich Knowledge Management.

Wissen zu teilen, verlangt Offenheit und themenbezogene Netzwerke, welche die täglich Arbeit unterstützen. Dann wird das Teilen des Wissens zum positiven Nebeneffekt der Arbeit. Social Software vernetzt Inhalte mit Menschen und damit auch die Menschen untereinander – ganz unabhängig von formellen Hierarchien. Die Kunst des Wissensmanagements besteht darin, den richtigen Cocktail aus Organisation, Kultur und Technik zu mixen, ohne dadurch einen Information Overload zu kreieren – idealerweise über die Unternehmensgrenzen hinweg. Richtig eingesetzt, rechnet sich Enterprise 2.0 längerfristig auch für den Buchhalter sichtbar.

Simone Happ und Frank Wolf von Projektmanagement 2.0 haben ihre Erkenntnisse mit der Unterstützung von T-Systems MMS in einer medialen Wissensmanagement-Trilogie zu Enterprise 2.0 zusammengestellt:

Der Wikipedia Irrtum: Wissensmanagement im Enterprise 2.0

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Facebook macht Geld aus Nutzer-Daten

facebook LogoFacebook hat es bisher nicht geschafft, die Werbeeinblendungen auf die Profile seiner Nutzer zurechtzuschneidern und damit Geld zu verdienen. Ein neues Umfrage-Tool soll dies nun ändern. „Engagement Ads“ nennt sich das neue System und nutzt die Angaben in den persönlichen Profilen, um den Nutzern zusätzlich gezielte Fragen zu stellen. Die Ergebnisse werden in Echtzeit berechnet und können sofort genutzt werden. Das ist zwar weder völlig neu noch besonders innovativ, aber aus Sicht des Datenschutzes höchst brisant.

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Online-Identitäten sind gefährlich

Avatare repräsentieren Online-Identitäten ihrer Eigentümer aus der realen Welt als künstliche Persönlichkeiten mit einem grafischen Stellvertreter. In virtuellen Spielwelten bilden sie die Spielfiguren, welche das Eigenbild oder oft auch nur das eigene Wunschbild repräsentieren. Doch auch in sozialen Netzwerken erfreuen sie sich wachsender Beliebtheit – und hier sind die Identitäten mehrheitlich echt. Schliesslich gehört es schon fast zum guten Ton, der eigenen Person auch im Web ein Gesicht zu geben. Das macht Avatare auch für die Werbeindustrie besonders interessant, denn hier unterstützt der Avatar die Sammlung und Zusammenführung von Nutzungsdaten für das „Behavioral Targeting“, d.h. die verhaltensbasierte Einblendung von Werbung auf Webseiten.

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Charta des digitalen Datenschutzes und der Informationsfreiheit

Der Deutsche Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Peter Schaar will eine Charta des digitalen Datenschutzes und der Informationsfreiheit erstellen. Schaar schreibt in einer Mitteilung:„Da in unserer durch Interaktivität geprägten Welt jeder Einzelne nicht mehr bloß Nutzer, sondern ein Netzbürger mit unveräußerlichen Rechten ist, ist es für mich besonders wichtig, auf die Verantwortlichkeit aller Beteiligten, also sowohl staatlicher Stellen und Unternehmen, aber auch jedes Einzelnen für die Inhalte hinzuweisen, die er über sich und insbesondere andere veröffentlicht“.

Er macht gleich selber den Anfang mit seinem ersten Entwurf der Charta bestehend aus zehn Grundsätzen für die Informationsgesellschaft und will damit die öffentliche Diskussion anregen. Jeder Netzbürger ist eingeladen mitzuarbeiten und -diskutieren. Leider wird die Debatte nur per Email und nicht Online geführt. Trotzdem ist dies sicher eine gute Sache, um die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren – und das ist dringend notwendig.

Soziale Netzwerke pfeifen auf Datenschutz

…, aber jedes ein bisschen anders. Das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT), hat sechs soziale Netzwerke (Xing, Facebook, MySpace, LinkedIn, StudiVZ und Lokalisten) hinsichtlich Datenschutz untersucht. Die Studie „Privatsphärenschutz in Soziale-Netzwerke-Plattformen“ (PDF) ergab: „Hinsichtlich des Privatsphärenschutzes konnte keiner der getesteten Dienste überzeugen. Viele Plattformen sind nur in einigen wenigen Punkten gut oder zeigen nur teilweise gute Ansätze.“

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