Web 2.0

Bye bye Facebook, MySpace, Twitter und Co.!

Vielleicht noch etwas verfrüht und voreilig hatte ich bereits 2007 das Ende von Web 2.0 und sozialen Netzwerken in der heutigen Form vorausgesagt und auch 2008 erneut vom Beginn des Platzens der Web 2.0 Blase berichtet. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: entgegen meinen ursprünglichen Einschätzungen verdienen ein paar wenige heute mittlerweile sogar recht gutes Geld mit ihrer Web-Plattform. Die wenigstens erzielen ihre Einnahmen jedoch, indem sie sich ihre Dienste von ihren Nutzern und Mitgliedern bezahlen lassen. Neben verschiedenen Formen der Online-Werbung bringt vor allem der Handel mit den Nutzerdaten richtig Kohle in die Kassen. Dass man sich dabei meist nicht nur mit einem Fuss sondern gleich mit beiden Tretern im Bereich der Illegalität befindet, wird als Kollateralschaden hingenommen und als Kavaliersdelikt betrachtet:

Privatsphäre scheint im Internetzeitalter zu einem Privileg und Luxusgut geworden zu sein. Wer im digitalen Netz nicht existiert, wird als suspekt eingestuft, denn wahrscheinlich hat er etwas zu verbergen. Sonst würde er ja schliesslich am sozialen Leben in virtuellen Welten teilnehmen und andere daran teilhaben lassen. Wer sich dem verweigert, muss folglich asozial sein. Das Fliegenpapier ist noch nicht voll. Täglich strömen immer noch neue Benutzer zu den sozialen Netzwerken, während für andere das Ende des Web-2.0-Hypes bereits begonnen hat. Allein schon die Tatsache, dass man einem Webzeitalter eine Versionsnummer verpasst, zeigt dessen Vergänglichkeit und sagt uns, dass es spätestens beim Erscheinen der nächsten Versionsnummer überholt und Schnee von gestern sein wird.

Continue reading

Die Web-2.0-Blase beginnt zu platzen

Blase - stock.xchngLetztes Jahr habe ich geschrieben „Social-Networking-Blase platzt“ und „Soziale Netzwerke im Internet bröckeln„. Darauf wurde ich auch schon mal (offline) als „pessimistischer Spinner“ und Schwarzmaler bezeichnet, der keine Ahnung von Web 2.0 hat. Jetzt holt die Realität meine Kritiker ein, wie die netzeitung.de im Artikel „Niedergang der Netzwerke“ berichtet. Das einzige soziale Netzwerk, das meines Wissens unter dem Strich (noch) Geld verdient, ist Xing mit den Gebühren für Premium-Mitgliedschaften. Alle anderen Plattformen, die sich vorwiegend oder ausschliesslich über Einblendung von Werbung finanzieren, können nicht einmal kostendeckend operieren, geschweige denn einen Gewinn erwirtschaften. Werbung ist hier nicht erwünscht, stört nur und wird von den Benutzern kaum akzeptiert. Das werbefinanzierte Geschäftsmodell funktioniert folglich nicht. Aber eigentlich hätte man dies mit etwas Kenntnissen in Wahrnehmungspsychologie auch schon früher herausfinden können, bevor man Millionen für lustige Features verbrannt hat. Die Geeks freut’s, aber die Nerven von manch einem Risikokapitalgeber dürften schon recht angespannt sein. Zwischenmenschliche Beziehungen – auch geschäftliche sind nur solche – lassen sich eben nicht so einfach zu Geld machen, indem man die Benutzer sich virtuell verhyperlinken lässt und sie dann mit Werbung volldröhnt. Das Ende des Web-2.0-Hypes hat begonnen …

Think Before You Post

Das Web ist der günstigste Platz für Selbstdarsteller. In jugendlichem Leichtsinn posten viele vor allem jüngere Zeitgenossen Sachen, die sie sonst normalerweise für nicht publik machen würden. Doch die einfache Bedienung der Technik und die Gruppen-Dynamik des Web 2.0 machen es manchen offenbar schwer, der Verlockung zu widerstehen. In den USA besonders beliebt und auf YouTube weit verbreitet sind Video-Clips von den Spring Break Exzessen unter Alkoholeinfluss enthemmter Jugendlicher. Wer daran interessiert ist, findet die entsprechenden Beiträge auch ohne mein Dazutun.

Das Problem dabei ist, dass sich Inhalte, die einmal ins Web gestellt sind, meist nur mit imensem Aufwand bis gar nicht mehr löschen lassen. Dies kann später verheerende Konsequenzen haben. Viele Personalverantwortliche nutzen das Netz bereits heute, um mehr über Kandidaten für einen Job zu erfahren.

Mit den Gefahren der Selbstdarstellung befasst sich unter anderen The CyberTipline, das sich speziell der Ausbeutung von Kindern widmet. Getragen wird das Projekt von „The National Center for Missing & Exploited Children“ (NCMEC). Videos, die vor den Folgen unüberlegter Web-Beiträge warnen, wurden auf YouTube online gestellt:

Die Schweizer Initiative security4kids bietet Informationen für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern zum sicheren Gebrauch des Internets. Mit der animierten Bildergeschichte „Der unendliche Wald“ werden die Gefahren des Internets auch für Kinder und Laien verständlich illustriert. In Deutschland hilft klicksafe.de Kindern, Eltern und Lehrpersonen mit Internettipps.