Month: Juli 2010

Ignoranz als (a)soziales Verhaltensmuster

Vogel StraussWar die jüngste Finanz- und Wirtschaftskrise bloss ein böser Traum? Ist er schon vorbei oder stehen wir erst am Anfang einer noch viel grösseren Krise? Die „Experten“ sind sich nicht einig. Doch obwohl es auch optimistische Stimmen und Prognosen gibt, mag irgendwie kaum jemand so richtig daran glauben, dass der Spuk schon vorbei ist, und weil die Botschaft von einer allgemeinen Entwarnung ausbleibt, hegen immer mehr Menschen immer pessimistischere Befürchtungen. Explodierende Staatsverschuldung und Staatshaushaltskrisen, Arbeitslosenquoten über zehn Prozent, Euro- und Dollar-Krise, Börsenrallys und Erdölkatastrophen: Regierungen und Wirtschaft sind offensichtlich nicht in der Lage und auch nicht Willens, grosse Probleme zu lösen und konzentrieren sich daher lieber auf medienwirksame Inszenierungen von irrelevanten Themen, um von ihrer Unfähigkeit abzulenken.

3 monkeysDie politische und wirtschaftliche Situation erinnert mich an jene in Projekten, die aus dem Ruder laufen, weil sie mit unrealistischen Erwartungshaltungen und die Komplexität unterschätzend völlig falsch aufgegleist wurden, Konzepte mangelhaft sind oder gänzlich fehlen, das Vorgehen auch mangels Methodikkenntnissen nicht definiert ist und entsprechend auch keine Planung existiert, die Führung alles andere tut als zu führen und niemand den Mut hat, Farbe zu bekennen, die Missstände und ihre Ursachen beim Namen zu nennen und konstruktiv an Lösungen zu arbeiten. Keiner wagt es, sich mit schlechten Nachrichten zu exponieren und den Zorn von Führer und Volk auf sich zu ziehen. Jeder mimt den fleissigen Mitarbeiter, der seine ganze Energie und all seine Fähigkeiten für den Erfolg des Projektes einsetzt. Überstunden für Leerläufe gehören zum guten Ton. Grundsatzfragen dürfen jedoch nicht diskutiert werden, denn jede Grundsatzänderung käme einem Eingeständnis von Fehlern gleich, würde das bisherige Versagen transparent machen und würde unbequeme Massnahmen erfordern und auslösen. Versagen ist keine Option und ein Projektstatus „Rot“ gefährdet die Boni. Folglich wird auf allen Führungsstufen die Durchhalteparole bis zum bittere Ende gepredigt und dieses kommt zwangsläufig spätestens am Tag der Abrechnung, wenn die Resultate fällig werden.

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Bodenschätze in Afghanistan sind 1 Billion US-Dollar wert

Beim Krieg in Afghanistan geht es nicht nur um den Zugang zum Erdöl im Gebiet des kaspischen Meeres, das Land hat noch viel mehr zu bieten: Eisen, Kupfer, Kobalt, Gold, Lithium und noch einiges mehr im geschätzten Wert von 1 Billion US-Dollar! Na, wenn es sich dafür nicht zu kämpfen lohnt?!

Wenn es die Amis schaffen, all die Bodenschätze des Landes und die Erdöl-Pipelines unter ihre Kontrolle zu bringen, können sie damit die Wirtschaft ihrer grössten Feinde China und Russland beeinflussen. Warum wohl hat schon früher die Sowjetunion versucht, Afghanistan unter ihre Kontrolle zu bringen? Daran erinnern sich die Russen heute noch gut, auch wenn das heute immer noch gelegentlich bestritten wird:

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Neues aus Absurdistan 10

Der Spar- und Kostendruck hat längst auch die Schulen erreicht. So gelingt es ihnen immer weniger, vakante Lehrerstellen zu besetzen. Die Qualität der Ausbildung der heranwachsenden Generation leidet. Findige Schulen setzen auf Sponsoring und wagen sich damit auf eine Gratwanderung zwischen Ethik und Prostitution.

Lehrer sind Mangelware

Lehrer beim MatheunterrichtDer Markt für Lehrkräfte ist praktisch völlig ausgetrocknet. Nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Österreich und Deutschland fehlt es an qualifizierten Lehrern. Mit Notmassnahmen wird versucht, die Situation zu lindern und zu überbrücken. Ganze Klassen werden aufgelöst und auf andere Klassen verteilt. Wahlfächer werden gestrichen. Bereits pensionierte Lehrer werden zurückgeholt und Wiedereinsteiger zur Rückkehr in den Beruf animiert.
(Quelle: 20 Minuten)

Eine pädagogische Ausbildung mit einer guten Allgemeinbildung allein reicht heute vor allem fachlich bei weitem nicht mehr, um den hohen Anforderungen des Lehrerberufs gerecht zu werden. Aber auch Sozialkompetenz und ein gesunder Menschenverstand wären wichtiger als ein Pädagogen-Zertifikat, das lediglich die korrekte Wiedergabe und Anwendung simpler Unterrichtsmethodik bestätigt. Kinder brauchen Vertrauen, Geborgenheit und eine sowohl in fachlicher als auch in sozialer Hinsicht kompetente Anleitung. In den Stellenausschreibungen für Lehrer sucht man allerdings vergebens nach solche Anforderungskriterien.

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