Month: April 2010

Datenschutzbericht 2009

In seinem Tätigkeitsbericht 2009 nimmt der Datenschutzbeauftragte des Kantons Zürich zu verschiedenen aktuellen Themen rund um den Datenschutz Stellung:

  • Intelligente Stromzähler (Smart Meters)
  • Forschung mit Personendaten
  • Online-Zugriffe auf Personendaten
  • Verwendung von Logdaten elektronischer Schliesssysteme für die Arbeitszeitkontrolle
  • Videoüberwachung
  • Erfassung von Absenzen in Schulzeugnissen
  • Websites für die Bewertung von Lehrkräften
  • Einbindung von Diensten Dritter auf Websites
  • Austausch von Patientendaten zwischen Spitälern und Krankenversicherungen für das Case-Management

Der Bericht weist auch auf verschiedene Lücken in der Gesetzgebung und im Vollzug des bestehenden Rechts hin. Jeder, der in irgendeiner Funktion mit der Bearbeitung von personenbezogenen Daten zu tun hat, sollte diesen Bericht lesen.

Wenn Journalisten privat bloggen

Wir kennen sie nur immer von einer bestimmten Seite. Sie berichten über Ereignisse in einem geographisch definierten und damit begrenzten Gebiet in einem ganz bestimmten Kontext. Doch sie sehen und hören viel mehr als sie uns in den Medien berichten können und dürfen. Die Rede ist von Journalisten, die dort im Einsatz sind, wo etwas Berichtenswertes geschieht: in Krisengebieten im Ausland, an der Börse, …

Auch wenn sie sich im Beruf ein Stück weit der „politischen Korrektheit“ beugen müssen, haben sie persönlich trotzdem eine eigene Meinung, mit der sie nicht zurückhalten. Privat werden sie zu „Bürgerjournalisten“ mit professionellem Hintergrund und setzen ihre Berichterstattung dort auf einer eigenen Plattform fort, wo sie beruflich ihre Grenzen erreicht haben. Continue reading

Der Wirtschaft neue Kleider

Grössenwahn: immer höher - immer grösserDie FAZ bringt die aktuelle Wirtschaftslage im Artikel „Anleger glauben an Kaisers neue Kleider“ auf den Punkt. Die Analogie zu Hans Christian Andersens Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ trifft den Nagel auf den Kopf. Die Wirtschaft hätte sich angeblich erholt und sei wieder auf Wachstumskurs, heisst es überall in den Medien. Ist das wirklich so? Oder leiden gewisse Leute an Wahrnehmungsstörungen? Die Zahlen von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union lassen jedenfalls den Schluss nicht zu, dass sich die Wirtschaft bereits wesentlich oder gar nachhaltig erholen würde. Der Wunsch nach wirtschaftlicher Stabilität treibt sonderbare Blüten. Kann man bei einem Schneeballsystem überhaupt von Stabilität sprechen? Naturwissenschaftler und Mathematiker würden dies klar verneinen. Die meisten Ökonomen und Politiker hingegen scheinen eine etwas andere Wahrnehmung der Realität zu haben. Ist es Dummheit, Unwissen oder Ignoranz? Wollen sie aus Eitelkeit die Realität nicht sehen oder haben sie einfach Angst, die Wahrheit öffentlich auszusprechen?

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Geld und Gier

GeldGeld regiert die Welt und mit dem Geld regiert auch die Gier nach Geld die Welt. Wer die Welt regieren will, muss also nur das Geld und die Gier der Menschen steuern. Es lebe der Konsum! Wer hat, dem wird gegeben. Diese Anspruchshaltung widerspiegelt der Zins und Zinseszins. Der Zins war noch bis ins 19. Jahrhundert ein Synonym für die materielle Gier und auch in unseren Breitengraden (zumindest theoretisch) verboten, bis er durch den Kapitalismus salonfähig gemacht wurde.

Das war aber nicht immer so. Nur können wir uns nicht daran erinnern, weil diese Zeit noch vor unserer Geburt und der unserer Eltern und Grosseltern zurückliegt. Heute betrachten wir den Zins als die normalste Sach der Welt und jeder, der Geld auf sein Bankkonto einzahlt, erwartet, dass dieses Zins „abwirft“ und dass sich das Kapital über den Zins „von selbst“ vermehrt. Doch nichts vermehrt sich von selbst – jedenfalls nicht in der realen Welt. Irgendjemand muss dafür arbeiten. Wenn wir nicht selber dieser jemand sind, wer ist es dann? Und wer regiert eigentlich das Geld?

Muslime in der Schweiz – eine differenzierte Sicht

Das Schweizer Fernsehen hat die Reportage „Hinter dem Schleier“ von Karin Bauer in der Sendung DOK vom 01.04.2010 ausgestrahlt. Darin wird die Welt von türkischen, kurdischen, albanischen und arabischen Migranten in der Schweiz porträtiert:

So wie es falsch wäre, alle Christen in einen Topf zu werfen, wäre es auch falsch, alle Muslime über den gleichen Kamm zu scheren. Der Film zeigt aber klar, dass mit Christentum und Islam zwei Kulturen und Wertesysteme auf einander treffen, die in vielen Teilen nicht kompatibel sind und dass dies ein mehr oder weniger hohes Konfliktpotenzial in sich birgt, welches trotz allen Integrationsbemühungen nicht entschärft werden kann. Je grösser dieser Konflikt ist, desto mehr führt er zu einer Destabilisierung der gesellschaftlichen Strukturen. Manchmal werde ich den Verdacht nicht los, dass genau dies in gewissen Kreisen beabsichtigt wird.

Collateral Murder – Ein ganz normales Massaker im Irak

WikiLeaks hatte für den Ostermontag die Veröffentlichung eines Videos über die gezielte Ermordung von Zivilpersonen im Irak durch US-Soldaten angekündigt und Wort gehalten. Es zeigt wie Zivilisten und unter ihnen zwei Reuters-Mitarbeiter sowie zwei Kinder am 12. Juli 2007 Opfer eines von zwei Apache Helikoptern aus durchgeführten Massakers wurden:


Collateral Murder – Wikileaks – Iraq

Zu diesem Killer-Video wurde eigens die Website „Collateral Murder“ erstellt und der von den Militärs bei diesem Einsatz geführte Dialog in verschiedene Sprachen (u.a. auch auf Deutsch) übersetzt. Ein Kommentar zum Video ist überflüssig und mir fehlen ohnehin die Worte dazu. Hat der US-Präsident Barack Obama für die Fortsetzung dieses Krieges den Friedens-Nobelpreis erhalten? Ist das der Krieg gegen den Terror (War on Terror)? Ich frage mich allerdings, wer hier nun wirklich der Terrorist ist.

Für die Betreiber von WikiLeaks war es nicht ganz ohne Risiko, dieses Video zu veröffentlichen:


RT – Pentagon Murder Cover-Up