Month: Oktober 2008

Let’s make MONEY

„Vom Wahnsinn, der Methode hat“ heisst der Untertitel zum Film „Let’s make MONEY“ von Erwin Wagenhofer, der heute seine Premiere in den Kinos Österreichs feiert. Darin zeigt Wagenhofer die Mechanismen des internationalen Finanzsystems und zeigt dabei wie Gier, Geld, und das von uns geduldete System zu einer ungerechten Welt führen.

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„Let’s make MONEY“ zeigt, welchen Weg das Geld auf seiner „Vermehrungsreise“ nimmt, wie es umverteilt wird, wie die Spielregeln das weltweiten Geldsystems funktionieren und welche Rolle die Regierungen und ihre Verstrickungen mit der Wirtschaftselite sowie die Staatsverschuldung dabei spielen. Er entlarvt die Finanzkrise als eigentliche globale Gesellschaftskrise und soziale Katastrophe, in der vor allem auch die Kinder und Frauen ausgebeutet werden, wenn wir „unser Geld arbeiten lassen“. Der Film zeigt die Kollateralschäden der Globalisierung und der menschlichen Gier.

Erwin Wagenhofer folgt dem Weg des Geldes und nimmt dabei klar Stellung zu einem der brisantesten Themen unserer Zeit. Zu Wort kommen unter anderen spekulierende Investmentbanker und Fondsmanager sowie skrupellose Investoren, die auf weder Mensch noch Umwelt Rücksicht nehmen, neben bettelarmen Bauern und Textilarbeitern der dritten Welt.

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Der Weg aus der Finanzkrise und danach

Nachdem ich mich in „Die Finanzkrise aus ethischer und systemtheoretischer Sicht“ bereits über die Ursachen der aktuellen, globalen Finanzkrise ausgelassen habe, wage ich mich an einen Lösungsdesign, wie ich es vom Software-Engineering her seit Jahren gewöhnt bin. Es soll nur ein Grobkonzept sein, denn für die detaillierte Ausarbeitung fehlt mir leider die notwendige freie Kapazität.

Die Informatik ist eine Ingenieurs-Disziplin, in der analytisch-konzeptionelles Denkvermögen mit fokussierter Lösungsorientierung gefragt sind. Sie hat viel gemeinsam mit Architektur, Maschinenbau und Medizin, auch wenn das für Aussenstehende auf den ersten Blick nicht offensichtlich ist. Nur eine ganzheitliche, interdisziplinäre Betrachtungsweise der Problemstellung führt zu brauchbaren Lösungen. Beim Systemdesign sind folgende Aspekte von Belang: Kohäsion, Konnektivität, Kapselung, Modularisierung, Interoperabilität, Sicherheit, Performanz, Skalierbarkeit und Stabilität. In der Informatik ist dies zumindest gemäss Lehrbuch „State of the Art“. Von diesen Ingenieurs-Prinzipien des Systemdesigns könnte die Wirtschaft noch einiges lernen.

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Die Finanzkrise aus ethischer und systemtheoretischer Sicht

Durch meine langjährige Tätigkeit in der Informatik für die Finanzindustrie sind mir deren Mechanismen nicht verborgen geblieben. Als Informatik-Ingenieur mit betriebswirtschaftlichem Nachdiplomstudium wage ich daher eine sachliche und emotionslose Analyse der aktuellen Finanzkrise, wie ich sie von meiner Arbeit gewohnt bin und die ich in den Medien sehnlichst vermisse.
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Dynamische IP-Adressen sind keine personenbezogene Daten

IP-Adresse

Das Amtsgerichts München hat entschieden: dynamische IP-Adressen sind keine personenbezogene Daten. Damit stellen sich die Münchner gegen das Urteil des Amtsgerichts Berlin Mitte. Das Urteil hat eine sehr hohe Relevanz für die gesamte Internetbranche, denn jeder Webserver speichert normalerweise die technischen Daten der aufrufenden Clients und damit auch die IP-Adressen in den Server-Logs.

Leider differenziert das Gericht zu wenig hinsichtlich der Umstände, unter denen diese Daten erhoben werden. Eine dynamische IP-Adresse sei nur theoretisch einem einzelnen Benutzer zuzuordnen. Praktisch verfüge jedoch nur der Internet-Provider über diese Informationen und im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung hat das Bundesverfassungsgericht klar hohe Hürden für die Verwendung dieser Daten aufgestellt. Solange ein Benutzer sich nicht auf einer Website anmeldet (d.h. sich identifiziert) und die Daten der einzelnen Website-Betreiber nicht zusammengeführt und verknüpft werden, ist dies auch korrekt so. Problematisch wird es allerdings, wenn eine Website zum Beispiel Google-Analytics verwendet. Da ca. 80 Prozent der relevanten Websites Google Informationen über ihre Besucher sammeln lassen, ist das Problem noch lange nicht abschliessend geklärt. Das Urteil aus München dürfte nur vorübergehend für Freude bei den Suchmaschinenbetreibern und Werbemessern sorgen.

Die freie Marxwirtschaft rettet den Kapitalismus aus der Finanzkrise

Die aktuelle Finanzkrise schüttelt die Börsen und strapaziert die Nerven der überbezahlten Finanzjongleure. Der Kapitalismus hat auf’s Kläglichste versagt. Von nur einer vorübergehenden Schwäche des Systems kann hier kaum mehr die Rede sein. Es steht unverkennbar ein Systemwechsel an, auch wenn viele es noch nicht wahrhaben wollen. Soll es nun der Marxismus richten? Nachhaltige Erfolge kann dieser schliesslich auch nicht ausweisen. Ist es sinnvoll und wünschenswert, dass der Staat wieder mehr eine aktive Führerrschaft in der Finanzwirtschaft übernimmt? Hat die freie Marktwirtschaft ausgedient? Ist das die Renaissance von Planwirtschaft und staatlicher Regulierung? Ich wage einmal eine Betrachtung, die über das mehrheitlich sinnfreie Gelaber der Medien hinausgeht.

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Skype ist nicht vertrauenswürdig

Tom-Skype, ein gemeinsames Tochterunternehmen der Hongkonger Tom Group und der US-amerikansichen Skype-Mutter eBay, überwacht mit der chinesische Variante von Skype die Kommunikation von Skypern in China. Nachrichten werden auf vermeintlich heikle politische Inhalten hin untersucht und im Falle eines Treffers blockiert und auf unsicheren Servern gespeichert, heisst es in einem Bericht von Computerfachleuten und Menschenrechtsaktivisten der Forschergruppe Citizen Lab von der Universität Toronto.

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Biometrische Schweizer Pässe und Identitätskarten kommen vors Volk

Das Referendum gegen Überwachungsstaat und Identitätsdiebstahl steht! Dem überparteilichen Referendumskomitee gegen Biometrische Schweizer Pässe und Identitätskarten ist es anscheinend gelungen, die nötigen Unterschriften für das Zustandekommen des Referendums zu sammeln. Herzlichen Glückwunsch! Zwischen 52’000 und 60’000 Unterschriften sollen es sein. Genau sagen konnten es die Initianten heute noch nicht, da relativ viele Unterschriften erst in letzter Minute eintrafen und noch nicht verifiziert und gezählt werden konnten.

Der Erfolg ist aus gleich mehreren Gründen besonders bemerkenswert:
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