Wirtschaftskrise

Unser Geld- und Wirtschaftssystem hat einen Konstruktionsfehler – Teil 10

Die Tage unseres Geldsystems sind gezähltDies ist nun die letzte Folge in meiner Beitragsreihe zur Analyse unseres kranken Finanz- und Wirtschaftssystems und seinen grundlegenden Konstruktionsfehlern. Es ist nicht bloss ein einziger Fehler, sondern gerade der Cocktail von ein paar Designfehlern macht die Toxizität aus. Einzelne Details wurden auch mir erst beim Schreiben der Beiträge richtig bewusst. Unter anderem ist es diesen im Laufe der Zeit gewonnen Zusatzerkenntnissen zu verdanken, dass die Beitragsreihe viel länger ausgefallen ist, als ich anfangs geplant hatte. Ich hoffe, das hat trotzdem nicht zu viele von der Lektüre abgeschreckt. Schliesslich gab es zwischendurch ja auch einige illustrative Videos zur Auflockerung.

Für alle, die das Wesentliche nochmals in etwas kompakterer Form nachlesen möchten, habe ich in diesem letzten Beitrag eine Zusammenfassung mit Ergänzungen erstellt. Am Schluss dieses Beitrags findet sich dann noch ein Anforderungskatalog zu einem funktionsfähigen und gerechten Finanz- und Wirtschaftssystem.

Die Fehler im Grunddesign

Unser Geldsystem ist per Design ein exponentiell wachsendes Schneeballsystem, das keinen Gleichgewichtszustand kennt und daher auch nicht beliebig steuer- und beherrschbar ist. Geld entsteht über Kreditvergabe (d.h. Verschuldung), wobei die Zinsen für diesen Kredit aus der geschöpften Geldmenge (d.h. mit den Krediten) selber zu bezahlen sind. Wenn sich das Geld auf unserem Konto durch den Zinseszins ohne unser Zutun vermehrt, freuen wir uns darüber wie kleine Kinder. Wir blenden aber aus, dass gleichzeitig mit der Haben-Seite (Vermögen) in der Gesamtbilanz auch die Soll-Seite (Schulden) im gleichen Umfang wächst, damit die Bilanz aufgeht. Irgendjemand muss für das Vermögenswachstum arbeiten und irgendjemand muss sich für die Geldschöpfung verschulden (und Schuldzinsen bezahlen). Geld aber kann weder arbeiten, noch sich aus eigener Kraft vermehren. Geld soll in der arbeitsteiligen Wirtschaftsordnung dem Austausch von Leistungen dienen, kann aber nicht durch Leistung sondern nur über Verschuldung generiert werden.

Zusammenhang zwischen Geldmenge und Gesamtverschuldung
Zusammenhang zwischen Geldvermögen und Geldschulden

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Wirtschaft im Klartext

Im ZDF wurde in der Sendung von Markus Lanz am 29.04.2010 das Unmögliche möglich. Zum Thema „Die Griechenland-Pleite-Panik“ diskutierten der ehemalige Bundesfinanzminister Hans Eichel, Börsenexperte und Bestsellerautor „Mister DAX“ Dirk Müller und Bestsellerautor Hans-Olaf Henkel. Dirk Müller nannte das Kind beim Namen und machte das zins- und schuldenbasierte Geldsystem, das aufgrund des Zinseszinseffektes ein exponentielles Wirtschafts- und Schuldenwachstum verlangt, vor laufender Kamera als Grundübel für die Wirtschaftskrise verantwortlich:

Nicht einmal Herr Eichel hat ihm widersprochen. Das wirft einige Fragen in Bezug auf den ehemaligen Bundesfinanzminister auf. Hat er nicht richtig verstanden, was Dirk Müller gesagt hat? Dafür erachte ich Herrn Eichel als zu intelligent und schliesslich hat er sogar gut sichtbar zustimmend genickt. Sein Nicken schliesst auch aus, dass er nicht wusste, wovon Müller sprach. Wenn er aber wusste, dass unser Finanz- und Wirtschaftssystem ein Schneeballsystem ist, dass irgendwann zwangsläufig im Kollaps endet, wieso hat er damals als Finanzminister diese Tatsache ignoriert oder verschwiegen und nichts unternommen, um den Missstand zu beheben?

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Wer profitiert von der Wirtschaftskrise?

In den USA hat offenbar niemand die Übersicht, wohin das Geld der US-amerikanischen Zentralbank (FED) zur Wirtschaftsstabilisierung fliesst, für das sich der Staat tief verschuldet hat, und wer in welchem Umfang von den Billionen von US-Dollars profitiert. Auf die Fragen des US-Kongressabgeordneten Alan Grayson kann auch die Oberinspektorin keine Antworten geben und stottert nur hilflos etwas von „high-level“, denn ihren eigenen Angaben zufolge hat sie eigentlich gar keine Kompetenzen, die Machenschaften der FED genauer unter die Lupe zu nehmen:

Ein Schelm, wer dabei Böses denkt …

Update vom 11.11.2009

Nach dem Willen der Demokraten soll die FED künftig nicht mehr die alleinige Kontolle über die US-Finanzwirtschaft ausüben. Im Senat haben sie dazu eine Gesetzesvorlage eingereicht, gemäss der drei neue Bundesbehörden geschaffen werden sollen, um die Banken zu kontrollieren. Das ist wahrlich Dynamit!

Obamas Konjunkturprogramm ist ein Bluff

Barack Obama SupermanDer neue US-Präsident Barack Obama zeigt sich engagiert in der Lösung der Finanz- und Wirtschaftkrise. Sein von Hyperaktivismus geprägtes Konjunktur-Programm zeugt von seinem Mut aber auch von seiner Inkompetenz. Juristen sollten sich nicht als Ökonomen aufspielen, wenn sie von Systemtheorie und Mathematik keine Ahnung haben. Wenn Politiker etwas nicht verstehen, tun sie dennoch irgendetwas, damit man ihnen nicht vorwerfen kann, sie hätten nichts getan. So ersetzt operative Hektik ihre geistige Windstille.

Nach den Ideen und Theorien des Ökonomen John Maynard Keynes, soll der Wirtschaftsmotor durch staatliche Stimulierung der Nachfrage am Laufen gehalten werden, um eine Vollbeschäftigung sicherzustellen. Der Staat soll in Form von antizyklischen Investitionen die gesamtwirtschaftliche Nachfrage stabilisieren. Er glaubt also und gibt vor, mit sogenannten „Konjunkturprogrammen“ die Wirtschaft zu stimulieren und anzukurbeln, indem er dieser Geld zur Verfügung stellt. Doch woher soll dieses Geld kommen?

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Peter Schiff hat die Wirtschaftskrise vorausgesagt

Peter Schiff… doch alle haben ihn nur ausgelacht. Der Amerikansiche Ökonom Peter Schiff, seines Zeichens Präsident und Chef-Stratege von Euro Pacific Capital, Wertschriftenhändler, Wirtschaftskommentator und Wirtschaftsberater des US-Präsidentschaftskandidaten Ron Paul, hat den Zusammenbruch der Wirtschaft bereits 2006 vorausgesagt und wurde dafür von vielen seiner Kollegen ausgelacht und verspottet. Doch er hielt unbeirrt an seinen Prognosen fest und die Geschichte hat ihm nun vollumfänglich Recht gegeben.

Dabei bin ich mir gar nicht ganz so sicher, ob ihm die grundlegenden Konstruktionsfehler im Geld- und Wirtschaftssystem in ihrer Gesamtheit bekannt sind. Er hat lediglich das Wirtschaftswachstum, die Entwicklungen an den Finanzbörsen, den Konsum, die Verschuldung und die Sparquote einander gegenüber gestellt und dabei festgestellt, dass sich das System in einem Ungleichgewicht befindet, welches zu einer grossen Rezession führen wird, der wiederum eine Depression folgen wird.

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