Crash

Wenn Computer an den Börsen handeln – Automated High Frequency Algorithmic Trading

Handelspult mit Monitoren

Bereits rund Dreiviertel des weltweiten Handels mit allerlei Wertschriften, mit Devisen und zunehmend auch mit Rohstoffen wird von selbständigen Computerprogrammen ohne jedwelche menschliche Mitwirkung getätigt. Ihre Kauf- und Verkaufsentscheidungen treffen sie in Sekundenbruchteilen aufgrund von Regeln, mit denen sie gefüttert wurden, und führen diese unverzüglich auch aus. Das heisst, diese Systeme platzieren selbständig Angebote, analysieren jene der anderen Marktspieler und wählen den Handelspartner aus, mit dem sie einen Deal abschliessen. Es ist ein Krieg zwischen Handelsrobotern. Die Branche spricht von Innovation, Potential und Wachstum. Künstliche Intelligenz in neuronalen Netzwerken, die mit Marktdaten gefüttert werden, soll das ursprünglich auf „Wenn-Dann-Algorithmen“ basierende Algo-Trading auf die nächste Evolutionsstufe hieven. Visionäre der Branche träumen schon von „Trading in the Cloud“.


The Wall Street Code

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Unser Geld- und Wirtschaftssystem hat einen Konstruktionsfehler – Teil 7

Wirtschafts-CrashDen Designfehler in unserem Finanz- und Wirtschaftssystem habe ich bereits aus mehreren Perspektiven in verschiedenen Beiträgen beschrieben. Daher dürfte allen meinen Lesern hinreichend bekannt sein, dass es sich dabei um ein Schneeballsystem handelt, dessen Kollaps wir gerade miterleben dürfen/müssen. Es ist nicht ein einziger, grosser und mächtiger „Badabumm“ sondern eine Vielzahl von kleineren und grösseren Krisen und Crashes, wie dies auch bei einem grösseren, von mehreren Erbeben begleiteten Vulkanausbruch der Fall ist. Viele Ökonomen und Wirtschaftsjournalisten sind verwirrt ob der widersprüchlichen Anzeichen, die sich aus den etablierten Wirtschaftskennzahlen ergeben. Sind wir nun wieder auf Wachstumskurs oder geht es weiter bergab? Um diese Frage zu beantworten, bedarf es einer differenzierten Betrachtung, denn die Antwort ist: sowohl als auch, aber langfristig kracht’s. Bis vor der aktuellen Finanzkrise konnte man sich mehr oder weniger auf die vor-, mit- und nachlaufenden Konjunktur- beziehungsweise Wirtschaftsindikatoren verlassen. Dies ist heute nun nicht mehr ganz der Fall, weil sich die Wirtschaftszyklen nicht zuletzt auch durch die staatlichen Finanzspritzen teilweise verschoben haben.

Mittelfristig geht’s bergab, langfristig kracht’s – aber warum?

Während viele Branchen des Investitionsgütermarktes – vorwiegend solche, die nicht in irgendeiner Art von den staatlichen inländischen oder ausländischen Konjunkturprogrammen zur „Stabilisierung der Wirtschaft“ profitiert haben – sich bereits in einer mehr oder minder schweren Rezession befinden, wächst der Konsumgütermarkt mehrheitlich noch. Der Investitionsgütermarkt zeigt deflationäre Anzeichen, während die Zeichen des Konsumgütermarktes auf Inflation stehen. Über Letzteres können uns auch die Preissenkungen der Supermärkte für ein paar wenige, ausgewählte Produkte nicht hinwegtäuschen. Das Preisniveau insgesamt steigt. Das Geld hat für den Konsumenten immer weniger Wert, während Unternehmen Investitionen nur sehr zögerlich und vorsichtig tätigen. Eine Teufelsspirale hat sich zu drehen begonnen und bald wird die Rezession auch die Konsumenten erreicht haben. Ab dann geht’s auf breiter Front konstant bergab mit der Wirtschaft, bis sich die Krise in einem grossen oder auch mehreren kurz auf einander folgenden Crashes „auflösen“ wird. Die Ursachen sind systembedingt und mathematisch erklärbar.

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Wirtschaft im Klartext

Im ZDF wurde in der Sendung von Markus Lanz am 29.04.2010 das Unmögliche möglich. Zum Thema „Die Griechenland-Pleite-Panik“ diskutierten der ehemalige Bundesfinanzminister Hans Eichel, Börsenexperte und Bestsellerautor „Mister DAX“ Dirk Müller und Bestsellerautor Hans-Olaf Henkel. Dirk Müller nannte das Kind beim Namen und machte das zins- und schuldenbasierte Geldsystem, das aufgrund des Zinseszinseffektes ein exponentielles Wirtschafts- und Schuldenwachstum verlangt, vor laufender Kamera als Grundübel für die Wirtschaftskrise verantwortlich:

Nicht einmal Herr Eichel hat ihm widersprochen. Das wirft einige Fragen in Bezug auf den ehemaligen Bundesfinanzminister auf. Hat er nicht richtig verstanden, was Dirk Müller gesagt hat? Dafür erachte ich Herrn Eichel als zu intelligent und schliesslich hat er sogar gut sichtbar zustimmend genickt. Sein Nicken schliesst auch aus, dass er nicht wusste, wovon Müller sprach. Wenn er aber wusste, dass unser Finanz- und Wirtschaftssystem ein Schneeballsystem ist, dass irgendwann zwangsläufig im Kollaps endet, wieso hat er damals als Finanzminister diese Tatsache ignoriert oder verschwiegen und nichts unternommen, um den Missstand zu beheben?

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Unser Geld- und Wirtschaftssystem hat einen Konstruktionsfehler – Teil 4 (Videos)

Womöglich war manch einem die Lektüre der ersten drei Teile meines Beitrags „Unser Geld- und Wirtschaftssystem hat einen Konstruktionsfehler“ (Teil 1, Teil 2, Teil 3) etwas zu mühsam. Deshalb möchte ich mir auch nicht länger die Finger wund schreiben, sondern habe ein paar Videos zusammengestellt, die ich gar nicht weiter kommentieren will. Für einmal macht Glotzen klug anstatt dumm …

Alle Beiträge zu „Unser Geld- und Wirtschaftssystem hat einen Konstruktionsfehler“:

  • Teil 1: Grundlagen und Wirkungsweisen des Geldsystems
  • Teil 2: Zahlenbeispiele – Beschleunigung der Aufblähung durch Finanzderivate und Hintergründe der aktuellen Krise – Aufklärungs-Video „Gib mir die Welt plus 5 Prozent“ zum Banken- und Geldsystem
  • Teil 3: Ethische, mathematische und wahrnehmungspsychologische Seite des Geldsystems – Video „Der Geist des Geldes“ – Links zu weiteren Informationsquellen
  • Teil 4: Erklärende Videos
  • Teil 5: Film „The Story of Stuff“ zu Wirtschaftskreislauf und Umwelt – Film „Vom Reis“ zu Geldsystem, Staatsverschuldung, Politik und Korruption
  • weitere Beiträge …

Erst kürzlich hat übrigens Peter Boehringer mit „Exponentielles Wachstum = Exponentielle Ignoranz“ einen sehr guten Beitrag zur von mir nur kurz erwähnten Energiekrise (Peak Oil) und dem Raubbau an natürlichen Ressourcen geschrieben, den ich gerne ergänzend zur Lektüre empfehle.

Jetzt aber zu den Videos …

Moderne Wunder – Geld

Wie funktioniert Geld?


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