Sicherheit

9/11 als Zäsur in der Geschichte

Das Erste, das im Krieg stirbt, ist die Wahrheit. Und die USA sind schon seit über 20 Jahren im Dauerkriegszustand gegen die islamische/arabische Welt. Offiziell kämpfen sie für die Befreiung und Demokratisierung der Länder. Sie geben vor, Freiheit, Frieden und Wohlstand zu bringen. In Wahrheit geht es wie schon immer bei Kriegen einzig um Geld und Macht. In diesem Fall spielt vor allem aber auch der Kampf um Ressourcen (Erdöl/-gas, Metallerze, seltene Erden, etc.) und die Kontrolle über deren Abbau und Nutzung eine entscheidende Rolle.

Was haben der Irak und Afghanistan mit 9/11 zu tun? Gar nichts! Sadam Hussein sympathisierte lediglich mit Al Kaida, weil diese den gleichen Feind bekämpfte, und Bin Laden hatte sich angeblich bei den Afghanen versteckt, wofür bis heute kein einziger Beweis veröffentlicht wurde. Das reichte dann aber schon als Rechtfertigung, um in die jeweiligen Länder mit brutalster Militärgewalt einzufallen, massenhaft Menschen zu ermorden und grosse Teile der Infrastruktur dem Erdboden gleich zu mache, um selbige kurz darauf selber wieder aufzubauen. Die Aufträge dazu erhalten US-Unternehmen und bezahlt wird das Ganze auf Kosten des Steuerzahlers, der für die auf Pump finanzierte staatliche Konjunkturförderung unter humanitärer Flagge gerade stehen darf. Tausende Menschen mussten mit ihrem Leben für den „Krieg gegen den Terror“ bezahlen. Da darf dann wohl die Frage erlaubt sein, wer denn nun eigentlich wirklich der Terrorist ist.

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Dem Sicherheitswahn verfallen

Nach dem Bombenanschlag und dem Massaker in Norwegen wird uns bewusst, dass Massenmord-Anschläge nicht nur von „fundamentalistischen Muslimen“ verübt werden. Auch in gewissen, sich als „christlich“ bezeichnenden Kreisen schlummert ein Potential zu politisch motivierten Gewaltverbrechen, obschon solche Gewalt in höchstem Masse unchristlich ist. Das scheint nun einige paranoide Profilierungsneurotiker besonders unter den Politikern zu gleichsam perversen Ideen zu inspirieren. Sie glauben, durch noch mehr präventive Überwachung der gesamten Bevölkerung mehr Sicherheit schaffen und die Gesellschaft vor geisteskranken Amokläufern schützen zu können.

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Spekulativer Handel mit Sicherheitsrisiken im Internet

Handel mit RisikenDas Internet ist durch die hohe Vernetzung der Infrastruktur-Komponenten von Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung und nicht zuletzt durch die Unausgereiftheit der eingesetzten Technologien zu einem sicherheitskritischen Element unserer Gesellschaft geworden. Die Sicherheitsrisiken durch Attacken auf Zahlungssysteme, Energieversorger oder Verkehrsleitsysteme durch die unterschiedlichsten Interessengruppen (Hacker, Cyberkriminelle, Spionagedienste, Terroristen oder Militär), wie sie zunehmend an der Tagesordnung sind, bedrohen die Funktionsfähigkeit der Informationsgesellschaft. Die informationsgesteuerte Kriegsführung erfolgt über das Internet. Deshalb sind Unternehmen und Behörden an einem Frühwarnsystem interessiert, das ihnen hilft, Bedrohungen rechtzeitig zu erkennen, um in nützlicher Frist mit geeigneten Mitteln darauf reagieren zu können.

Die Zukunft vorauszusagen, war schon immer ein Traum vieler Menschen. So wurden schon die verschiedensten Verfahren entwickelt, um mit Hilfe meist statistischer Methoden aus den Daten der Vergangenheit die nahe Zukunft extrapolieren zu können. Auch aus Befragungen werden Rückschlüsse auf Trends und Prognosen abgeleitet. Vor allem die Befragung von „Experten“ ist eine bei Meinungs- und Trendforschern besonders beliebte Methode. Durch den Handel mit solchen Prognosen erhofft man sich besonders viel Erfolg. Im „Prediction Market“ für IT-Sicherheitsprobleme sollen Anteile an Einschätzung der Bedrohungslage im Internet wie Optionen an der Börse gehandelt werden. Aus dem Handel mit diesen Risikozertifikaten resultiert dann ein Kurs und dieser soll ein Indiz für die Wahrscheinlichkeit sein, dass die Prognose richtig ist. Voraussetzung ist, dass es sich um Hypothesen mit potenziell strafrechtlich relevanten Konsequenzen handelt. Angeblich soll die Treffsicherheit von solchen Prognosebörsen bestechend sein.

Doch was so verrückt klingt, ist es auch. Für mich sieht das sehr nach Wahrsagerei und einem Wettgeschäft mit (selbsterfüllenden) Prophezeiungen aus. Wenn sich dann auch noch die Übeltäter selber unter die Prognose-Börsianer mischen und den Handel mit ihrem Insiderwissen manipulieren, ist das Chaos perfekt. Schliesslich gibt es wahrscheinlich kaum Experten mit mehr Erfahrung als die Urheber von Sicherheitsbedrohungen selbst. Eine solch unausgereifte Prognoselösung kann nur aus Absurdistan stammen. Ein bisschen erinnert mich das Ganze an den realen Börsenhandel und die Rating-Agenturen, die mit ihren Einschätzungen, Bewertungen und Prognosen den Markt in nicht selten höchst krimineller Art und Weise manipulieren.

Wie wir täglich ausspioniert werden

Ich will Deine Daten!Sie erfreuen sich grosser Beliebtheit: Apps für iPhone, Android, MySpace und Facebook sowie Addons und Plugins für Firefox, Thunderbird, Internet Explorer und Opera. Sie bieten oft ganz nützliche Dienste und dies meist zu günstigen Preisen oder sogar kostenlos. Doch die Gefahr, die von diesen Softwarezusätzen ausgeht, ist den meisten Nutzern überhaupt nicht bewusst. Diese kleinen Softwareerweiterungen können in der Regel tun und lassen, was sie selber gerade möchten oder was ihnen ihr Programmierer aufgetragen hat. Dazu gehört auch das Ausspionieren und Verschicken von persönlichen Daten. Kein Virusscanner und keine Firewall können dies verhindern, da die Spione im Kontext ihre Wirtes laufen, der prinzipiell über die entsprechenden Berechtigungen zur Kommunikation verfügt. Auf Smartphones ist Sicherheitssoftware ohnehin Mangelware und auch wenn es sie für alle Zwecke und Geräte gäbe, wäre ihre Konfiguration einem Otto Normalverbrauchern nicht zuzumuten.

Datenschutz existiert de facto nur auf dem Papier. Die Praxis hingegen sieht sehr übel aus. Was technisch möglich ist und jemandem einen Nutzen verspricht, das wird auch gemacht – ganz ungeachtet irgendwelcher Gesetze, denn technische Mängel lassen sich nicht durch Gesetzesparagraphen schliessen. Wo neben begehrenswerten Daten auch eine Internetverbindung vorhanden ist, werden auch Apps, Plugins und Addons entwickelt, mit denen diese Daten abgesaugt werden. Das Ganze verpackt man in lustige Spiele und nützliche Anwendungen oder sogar in angebliche Sicherheitserweiterungen. Während diese ihren Dienst tun, sammeln sie nebenbei im Hintergrund unbemerkt Daten und schicken sie an ihren Heim-Server. Wie bei Apples iTunes wird der Benutzer bei der Installation manchmal sogar in unverschämter Weise dazu genötigt, solchem Treiben in den allgemeinen Lizenz- und Nutzungsbestimmungen zuzustimmen. Nur ganz wenige machen sich die Mühe, die meist unendlich langen, kompliziert formulierten und bewusst schlecht lesbar angezeigten Texte zu lesen, und noch weniger verstehen diese auch wirklich. Privatsphäre ist zur Handelsware geworden und Betroffenen haben meist keine Ahnung davon.

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Nacktscanner sind leicht zu überlisten

Dass die Einführung sogenannter Nacktscanner an den Flughäfen einen erheblichen Sicherheitsgewinn bringt, glauben nur ein paar paranoide Politiker und die Hersteller der Geräte selber – jedenfalls behaupten sie dies. Wer ein bisschen etwas von Physik versteht und ein bisschen Kreativität besitzt, kann die Scanner leicht überlisten. Wie einfach das ist, zeigt uns der Physiker Werner Gruber:

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Nacktscanner und die öffentliche Scham

STOP Body Scanner!Die Diskussion um Nacktscanner an den Flughäfen spaltet die Bevölkerung. Vordergründig geht es um die Sicherheit. Die Angst vor Terroranschlägen soll den Einsatz von Scannern, die unter unsere Kleider schauen, rechtfertigen. Doch kaum jemand will sich in der Öffentlichkeit von Sicherheitsbeamten nackt beglotzen lassen müssen, auch wenn sie oder er dabei Kleider trägt. Müssen wir unser Verständnis und unseren Umgang mit der Nacktheit im Namen der Sicherheit neu definieren?

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Digitalisierung: Fluch oder Segen?

DigitalisierungDie schöne Welt der Computer und unbegrenzten Kommunikation hat uns sehr viele Annehmlichkeiten beschert. Doch allmählich scheint das Pendel in die andere Richtung zu schlagen. Wir haben uns von einer Technologie abhängig gemacht, die uns Segen und Wohlstand versprach. Doch langsam fängt das Bild der schönen, heilen Computerwelt mit ihren digitalisierten Inhalten zu bröckeln an.

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Du bist Terrorist!

Nachdem 2005 mit der Kampagne „Du bist Deutschland“ das deutsche Volk im ganzen Land auf eine positive Stimmung getrimmt wurde, folgt dieses Jahr mit „Du bist Terrorist“ eine Wachrüttel-Kampagne, welche die globale Bedrohung der Weltordnung durch jeden einzelnen Bundesbürger veranschaulicht. Schliesslich beherbergt der grosse Kanton gut 82 Millionen potenzielle Terroristen, die es zu überwachen gilt.

Produziert hat das Video der Filmemacher und Design-Student Alexander Lehmann. Jetzt wissen wir endlich, wofür wir Überwachungskameras auf öffentlichem Raum und in Verkehrsmitteln, biometrische Pässe, zentrale Biometrie-Datenbanken, Vorratsdatenspeicherung, Online-Überwachung und Internet-Sperren brauchen. Sicherheit durch totale Kontrolle wurde schon in der Sowjetunion und im braunen Reich gross geschrieben. Nun wird endlich die ganze Welt sicher gemacht.

Der Cyberwar geht weiter

Anfang Juli habe ich im Beitrag „Der digitale 09/11 ist nahe“ in einem Szenario den Cyberwar skizziert, wie er zum Teil schon tobt und künftig noch toben wird. Lord West of Spithead, Staatssekretär im britischen Innenministerium und zuständig für Sicherheit und Terrorabwehr, sagte der Times gegenüber, dass es heute schon täglich Tausende von Angriffen auf das Computernetzwerk von Stromversorger und das britische Stromnetz NationalGrid, Rüstungskonzernen, Telekommunikationsunternehmen und Banken durch Kriminelle und Terroristen gäbe. Das ist natürlich Wasser auf meine Mühlen. Trotzdem wäre es mir lieber, mit meiner Einschätzung nicht Recht zu haben.

Daneben geht der Cyberwar Russlands gegen das Computernetzwerk der Regierung Georgiens unvermindert weiter und auch China wird sich nach dem Ende der olympischen Spiele wieder vermehrt der Spionage und der Kriegsführung über das Internet widmen.

Sicher im Internet unterwegs

(Dieser Beitrag wurde zuletzt am 17.08.2008 aktualisiert)

Immer wieder werde ich bei Problemen im Zusammenhang mit Computer und Internet um Rat gefragt. Der voliegende Beitrag ist eine Zusammenfassung meiner Erfahrungen dazu. Er zeigt die Probleme, welchen wir im und durch das Internet ausgesetzt sind, und liefert einfache Lösungen (sozial, technisch, rechtlich).

Datenschutz und ein Recht auf Privatsphäre und informationelle Selbstbestimmung gibt es zwar auf dem Papier. Diese Rechte aber in der Praxis durchzusetzen, ist alles andere als einfach. Zudem ist es schon erschreckend, mit welcher Unbedarftheit und Naivität manche Zeitgenossen Informationen über sich und ihr soziales Umfeld im Web mehr oder weniger freiwillig preisgeben. Auch mit dem sicheren Umgang mit Internet-Applikationen sowie der Einrichtung der Infrastruktur tun sich viele äusserst schwer. Trotzdem hält die Mehrheit der PC-Nutzer Daten im Netz für sicher, obwohl der Besuch im Web immer gefährlicher wird. Die Meisten kümmern sich erst wirklich darum, wenn sie bereits Opfer von Persönlichkeitsverletzungen wie Cyberbullying, Datendiebstahl wie Passwortklau beziehungsweise Phishing, Spam oder sonstigen Attacken, Betrug oder Datenmissbrauch geworden sind, oder erst dann, wenn ihr Rechner einem Virus oder Trojaner zum Opfer gefallen ist oder zum ferngesteuerten Zombie-Rechner in einem Botnetz geworden ist.

Dabei wäre es gar nicht so schwer, mit bereits minimalsten Vorkehrungen das Leben im Cyberspace relativ sicher zu gestalten (obschon eine 100 prozentige Sicherheit gar nicht möglich ist). Deshalb habe ich im Folgenden ein paar grundsätzliche Verhaltensregeln, Anwendungen und Konfigurationsbeschreibungen zusammengestellt, die ein weitgehend sicheres Wandeln im Internet ermöglichen, auch ohne auf datenschutzproblematische, werbefinanzierte Dienstleistungen verzichten zu müssen.

Dieser Beitrag richtet sich auch an technisch weniger versierte Benutzer mit minimalsten IT-Grundkenntnissen und soll ihnen einen sichereren Umgang mit dem Internet sowie den Zugang zu weiter führenden Informationen ermöglichen. Daher ist der ganze Text gespickt mit Links. Wer Details zu einem betreffenden Stichwort wissen möchte, folgt einfach diesen Links. Zusätzlich finden sich Links zu anderen Websites und lesenswerten Beiträgen am Ende des Artikels.

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