Der Handyhersteller Nokia verlangt von Finnlands Regierung, alle E-Mails der eigenen Mitarbeiter überwachen zu dürfen, andernfalls würde man das Unternehmen ins Ausland verlagern. Finnlands Regierung hat Angst vor dem drohenden Verlust von 16’000 Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen und soll die gewünschte Gesetzesinitiative bereits initiiert haben. Der Hintergrund ist vermutete Industriespionage durch den chinesischen Konkurrenten Huawei.
Politpropaganda via Internet
Das Internet wird immer mehr zum meinungsbildenden Medium. In mehreren Bereichen hat es die klassischen Medien bereits überholt. Auch der US-Präsidentschaftkandidat Barack Obama verdankt seinen Erfolg zu einem bedeutenden Teil seiner Internet-Strategie. Aktuell wird auch im Georgien-Konflikt über YouTube und Email Propaganda gemacht. Davon zeugt das Email mit dem Titel „Wahrheit uber Georgien Konflikt“, das ich soeben in meinem elektronischen Briefkasten fand:
Ein kleines Mädchen spricht die Wahrheit über georgische Angriffe:
http://youtube.com/watch?v=H8XI2Chc6uQ
(YouTube manipuliert den Aufrufzähler und lässt dieses Video nicht populär werden)2000 Tote innerhalb von 2 Tagen durch georgischen Angriff – RIP
Für alle Kinder, Frauen, Männer die durch georgische Angriffe umgekommen sind starten wir diese Aktion.Wir sind gegen Propaganda in deutschen Medien!
Wir sind keine Medien-Marionetten.
Wir wollten die WAHRHEIT! Wir sind das Volk!Verbreite diese Nachricht wie ein Lauffeuer! (Emails, Blogs, Foren, ICQ)
Zusammen sind wir stark.
Den Wahrheitsgehalt der Meldung beziehungsweise des auf YouTube gezeigten Videobeitrags kann ich selber nicht beurteilen und will dazu entsprechend auch keine Stellung beziehen. Es verdeutlicht aber klar, welche Rolle das Internet bereits jetzt schon vor allem auch bei der politischen Meinungsbildung spielt und erst recht in Zukunft spielen wird. Ob die in der Email behauptete Manipulation des Aufrufzählers bei YouTube der Wahrheit entspricht oder nicht, ist eigentlich sekundär. Es veranschaulicht jedoch die Macht von Google (als Eigentümerin von YouTube) in Sachen Meinungsbildung – und das gibt mir sehr zu denken.
Sicher im Internet unterwegs
(Dieser Beitrag wurde zuletzt am 17.08.2008 aktualisiert)
Immer wieder werde ich bei Problemen im Zusammenhang mit Computer und Internet um Rat gefragt. Der voliegende Beitrag ist eine Zusammenfassung meiner Erfahrungen dazu. Er zeigt die Probleme, welchen wir im und durch das Internet ausgesetzt sind, und liefert einfache Lösungen (sozial, technisch, rechtlich).
Datenschutz und ein Recht auf Privatsphäre und informationelle Selbstbestimmung gibt es zwar auf dem Papier. Diese Rechte aber in der Praxis durchzusetzen, ist alles andere als einfach. Zudem ist es schon erschreckend, mit welcher Unbedarftheit und Naivität manche Zeitgenossen Informationen über sich und ihr soziales Umfeld im Web mehr oder weniger freiwillig preisgeben. Auch mit dem sicheren Umgang mit Internet-Applikationen sowie der Einrichtung der Infrastruktur tun sich viele äusserst schwer. Trotzdem hält die Mehrheit der PC-Nutzer Daten im Netz für sicher, obwohl der Besuch im Web immer gefährlicher wird. Die Meisten kümmern sich erst wirklich darum, wenn sie bereits Opfer von Persönlichkeitsverletzungen wie Cyberbullying, Datendiebstahl wie Passwortklau beziehungsweise Phishing, Spam oder sonstigen Attacken, Betrug oder Datenmissbrauch geworden sind, oder erst dann, wenn ihr Rechner einem Virus oder Trojaner zum Opfer gefallen ist oder zum ferngesteuerten Zombie-Rechner in einem Botnetz geworden ist.
Dabei wäre es gar nicht so schwer, mit bereits minimalsten Vorkehrungen das Leben im Cyberspace relativ sicher zu gestalten (obschon eine 100 prozentige Sicherheit gar nicht möglich ist). Deshalb habe ich im Folgenden ein paar grundsätzliche Verhaltensregeln, Anwendungen und Konfigurationsbeschreibungen zusammengestellt, die ein weitgehend sicheres Wandeln im Internet ermöglichen, auch ohne auf datenschutzproblematische, werbefinanzierte Dienstleistungen verzichten zu müssen.
Dieser Beitrag richtet sich auch an technisch weniger versierte Benutzer mit minimalsten IT-Grundkenntnissen und soll ihnen einen sichereren Umgang mit dem Internet sowie den Zugang zu weiter führenden Informationen ermöglichen. Daher ist der ganze Text gespickt mit Links. Wer Details zu einem betreffenden Stichwort wissen möchte, folgt einfach diesen Links. Zusätzlich finden sich Links zu anderen Websites und lesenswerten Beiträgen am Ende des Artikels.