Year: 2010

Bilderberg geht online

Die BilderbergerSie sind Gegenstand wildester Spekulationen: die jährlichen Treffen der Bilderberg-Gruppe. Ihre diesjährige Konferenz im Hotel Dolce in Sitges (südwestlich von Barcelona in Spanien) ging soeben zu Ende. Noch nie etwas von den Bilderbergern gehört? Das ist auch kein Wunder, denn schliesslich ist seit ihrer Gründung 1954 Geheimhaltung oberste Maxime und es gilt eine strikte Nachrichtensperre, an die sich die allermeisten Medien halten – zumindest bis neulich. Dieses Jahr brachen jedoch mehrere TV-Sender und Zeitungen das Tabu und berichteten über das Elite-Treffen. In einer Welt der globalisierten Informationen wird es immer schwieriger, die Treffen des einflussreichsten Geheimclubs wirklich geheim zu halten.

Deshalb treten die Bilderberger neuerdings mit einer eigenen Website BILDERBERG MEETINGS die Flucht nach vorne an und publizieren sogar eine, wenn auch sehr knapp gehaltene Presseerklärung. Anscheinend vollzieht sich hier gerade ein kleiner Paradigmawechsel. Oder ist es bloss eine Kapitulation vor dem immer stärkeren Druck einer von den Mainstream-Medien weitgehend verschwiegenen Öffentlichkeit?

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Was ist, wenn BP das Öl nie stoppen wird?

Das Öl im Golf von Mexiko läuft und läuft und sprudelt vor sich hin. Hunderttausende Meeres- und Küstentiere verenden elendlich unter grössten Qualen – Kleinstlebewesen noch gar nicht miteingerechnet. Die katastrophalen Folgen für die Natur sind jetzt schon gigantisch. Das Mississippi Delta ist bereits komplett verölt. Dagegen ist die Flutkatastrophe im östlicheren Europa „nur“ ein kleines Problem. Immer noch hoffen wir, dass der Spuk bald ein Ende habe. Doch bislang mag niemand wirklich auszusprechen, was immer mehr Menschen denken: Was ist, wenn es nicht gelingt, die Ölpest zu stoppen?

Dieses „worst case“-Szenario wird immer wahrscheinlicher. Wenn man den Berechnungsmodellen des National Center for Atmospheric Research glaubt, wird das Öl schon bald die ganze Ostküste der Vereinigten Staaten verseuchen und anschliessend in den Nordatlantik gespült werden:

Es ist für mich fast unerklärlich, wie ein solches Szenario im Risikomanagement von BP im Allgemeinen und der Bohrinsel im Besonderen vernachlässigt werden konnte. Continue reading

Wirtschaft im Klartext

Im ZDF wurde in der Sendung von Markus Lanz am 29.04.2010 das Unmögliche möglich. Zum Thema „Die Griechenland-Pleite-Panik“ diskutierten der ehemalige Bundesfinanzminister Hans Eichel, Börsenexperte und Bestsellerautor „Mister DAX“ Dirk Müller und Bestsellerautor Hans-Olaf Henkel. Dirk Müller nannte das Kind beim Namen und machte das zins- und schuldenbasierte Geldsystem, das aufgrund des Zinseszinseffektes ein exponentielles Wirtschafts- und Schuldenwachstum verlangt, vor laufender Kamera als Grundübel für die Wirtschaftskrise verantwortlich:

Nicht einmal Herr Eichel hat ihm widersprochen. Das wirft einige Fragen in Bezug auf den ehemaligen Bundesfinanzminister auf. Hat er nicht richtig verstanden, was Dirk Müller gesagt hat? Dafür erachte ich Herrn Eichel als zu intelligent und schliesslich hat er sogar gut sichtbar zustimmend genickt. Sein Nicken schliesst auch aus, dass er nicht wusste, wovon Müller sprach. Wenn er aber wusste, dass unser Finanz- und Wirtschaftssystem ein Schneeballsystem ist, dass irgendwann zwangsläufig im Kollaps endet, wieso hat er damals als Finanzminister diese Tatsache ignoriert oder verschwiegen und nichts unternommen, um den Missstand zu beheben?

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Propaganda als Bestandteil der Gesellschaft

In einer zivilisierten und angeblich freien und aufgeklärten Welt glauben wir, uns frei unsere eigene Meinung bilden zu können und weitgehend immun gegen Propaganda zu sein. Dies in einer Zeit, in der Werbung mehr denn je allgegenwärtig ist: am Fernsehen, im Radio, in der Tageszeitung, im Fachmagazin, an der Bushaltestelle, beim Warten vor dem Postschalter, beim Besuch auf Websites, beim kostenlosen Emailkonto und im Fussballstadion. Es gibt kaum noch einen Bereich des Lebens, der nicht von Propaganda verseucht ist. Werbung für Produkte und Dienstleistungen kann aber noch als die harmloseste Art von Propaganda betrachtet werden, weil hier die meisten Werbebotschaften auf unser bestehendes Werteverständnis zugeschnitten sind und lediglich animierende Funktion haben, ohne unser Wertesystem selber zu verändern.

Wer ist immun gegen Propaganda?

Was ist aber, wenn eben gerade dieses Werteverständnis zum Gegenstand der Propaganda und zum Ziel der Beeinflussung und Manipulation wird? Wenn unsere Wahrnehmung und Bewertung unserer Umwelt sich durch äussere Einflüsse verändert? Wenn wir gar nicht merken, wie unsere Hirnwindungen neu „verdrahtet“ werden? Wenn wir unsere Persönlichkeit und Wertvorstellungen verändern und dabei glauben, wir hätten schon immer so gedacht? Und plötzlich kommt jemand, um uns aus diesem Zustand der Verblendung zu befreien. Zunächst reagieren wir gewöhnlich erstaunt, ungläubig und ablehnend. Schliesslich betrachten wir uns selber als erwachsene, freie und mündige Bürger, die keiner Aufklärung oder Erlösung mehr bedürfen. Es braucht viel Mut und Erkenntniswillen, sich und seiner Umwelt einzugestehen, getäuscht und ein Opfer von Propaganda geworden zu sein.

Der Kurzfilm „Schwarz wie Milch“ als Bachelorarbeit von Stefan Kempas an der Hochschule Ulm handelt von der Beeinflussung durch die Medien:

Der Kernsatz des Films ist: „Und wenn die Welt nur noch aus Lügen besteht, dann wird die Wahrheit das einzige sein, das niemand mehr glaubt.“. Wie immun sind wir wirklich gegen Propaganda?

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Wie in den Medien manipuliert wird

Die Massenmedien verfügen über eine ungeheure manipulative Macht, doch ihre Manipulationen kann man entdecken und interpretieren lernen. Wie Nachrichten ausgewählt und bewusst mehr oder weniger verständlich und einprägsam vermittelt werden, zeigt der folgende, schon etwas ältere Beitrag des ZDF:

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Die Google-Panne und andere Datensauereien

GooglemobilGoogle hat auf den Fahrten mit dem Googlemobil nicht nur Aufnahmen für den Kartendienst Street View gemacht, sondern auch – angeblich versehentlich – WLANs (SSID und MAC-Adresse) inventarisiert und dabei Verkehrsdaten nicht verschlüsselter Verbindungen in offenen Funknetzen mitgeschnitten. Der Suchriese behauptet, dass es sich dabei um einen Fehler und um eine unbeabsichtigte Verwendung von Programmen aus früheren Experimenten handelt. Angeblich sollen sich dabei in 30 Ländern lediglich 600 Gigabyte an Daten angesammelt haben, einfach so und lange ohne dass es jemand bemerkt hätte. Das wäre etwa vergleichbar mit einem Aussendienstmitarbeiter, der völlig unbeabsichtigt ein Maschinengewehr auf dem Dach seines Autos montiert, damit auf der Fahrt völlig unbeabsichtigt in der Gegend rumballert und nicht merkt, dass er Leute umbringt. Alles nur ein dummer Zufall oder eine Verkettung unglücklicher Umstände? Allein schon so etwas allen Ernstes zu behaupten, ist eine unverschämte Frechheit oder zeugt von einer Schlamperei und Inkompetenz galaktischen Ausmasses.

Wenn es sich nur um einen einzigen Kamerawagen handeln würde, könnte man Google die Geschichte mit etwas Wohlwollen noch glauben. Doch es sind Dutzende Wagen in verschiedenen Ländern über einen Zeitraum von Monaten und Jahren. Continue reading

„Was ich nicht sagen sollte …“

Lobbyisten arbeiten in einer Symbiose mit den Medien, denn Lobbyarbeit ist gezielte Manipulation und dafür braucht es einen geeigneten Kommunikationskanal zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung. Wie dieses Zusammenspiel funktioniert, demonstriert der ehemalige Chefredakteur des Satiremagazins Titanic Martin Sonneborn, der auch für die Satiresendung heute show arbeitet, in einem Interview mit Pro-Generika-Chef Peter Schmidt:

Dem Programmdirektor des ZDF hat dieser Beitrag natürlich nicht sehr gefallen, denn Sonneborn hat damit einen Tabubruch und ein Sakrileg begangen. Hätte Schmidt gewusst, dass er aufs Glatteis geführt wurde, hätte er Sonneborn im Anschluss ans Interview bestimmt nicht als Belohnung zu einem Schlemmermahl eingeladen.

Die unbegleichbaren Schulden

Leere TaschenIn meiner immer noch oft gelesenen Beitragsreihe „Unser Geld- und Wirtschaftssystem hat einen Konstruktionsfehler“ habe ich vor über einem Jahr dargelegt, wie Geld durch Verschuldung entsteht und wie der Zins für das durch Verschuldung geschöpfte Geld, der aus der geschöpften Geldmenge selber gezahlt werden muss, das Geld- und Wirtschaftssystem zum exponentiellen Wachstum zwingt. Das Geld für den Geld-Zins wird der Geldmenge immer wieder entzogenen und muss über eine zusätzliche Verschuldung geschöpft werden. Solange die Geldmenge nicht Null ist, unterliegt sie entsprechend der Zinseszinsfunktion einem exponentiellen Wachstumszwang. Sogar wenn der gesamte Zinsertrag wie zum Beispiel in der Schweiz zeitverzögert über Aufwendungen, Lohnzahlungen und die Gewinnausschüttung an die Aktionäre der Geldmenge wieder zugeführt wird, ist eine stetige Neuverschuldung zur Geldschöpfung für die grösstenteils früher fällig werdenden Zinszahlungen nötig. Genau so funktionieren Schneeballsysteme und unser Geldsystem ist ein solches. Mit dem Fiat Money System, bei dem die Banken für jeden als Sparguthaben angelegten Franken ein Mehrfaches an Buchgeld durch Kreditvergabe quasi aus dem Nichts schöpfen (dürfen), wird das exponentielle Wachstum einerseits befriedigt und andererseits zusätzlich erzwungen.

Was würde nun geschehen, wenn alle Gläubiger auf der ganzen Welt ihre Guthaben bei den Schuldnern von heute auf morgen zurückfordern würden? Erstens gäbe es dafür gar nicht genügend Notengeld und zweitens müsste der grösste Teil der Kredit-Sicherheiten verwertet werden, weil nur ganz wenige die erforderliche Liquidität besässen. Dann würde der ganze Schwindel auffliegen, denn es wäre gar nicht möglich, alle Schulden für die Geldschöpfung zu begleichen. Der globale Bürgerkrieg wäre vorprogrammiert. Ein System, das in Anwendung seiner eigenen Spielregeln kollabiert, ist nicht lebensfähig und gehört entsorgt. Doch das alles will ja gar niemand hören …

Facebook kämpft gegen Selbstmord-Maschine

Facebook AbschussFacebook hat mit seinem Umgang mit der Privatsphäre seiner Mitglieder sowohl absichtlich als auch durch Schlamperei bei der Softwareentwicklung viele seiner User vergrault. Bei Google wird aktuell am häufigsten danach gesucht, wie man sein Facebook-Profil löschen kann. Die Lösch-Funktion ist gut versteckt und nur über Umwege zu finden. Wenn man angemeldet ist, ruft man dazu die folgende Adresse auf:

https://ssl.facebook.com/help/contact.php?show_form=delete_account

Web 2.0 Suicide Machine Logo

Alternativ dazu können Profile auf sozialen Netzwerken wie Facebook, MySpace, LinkedIn oder Twitter auch mit der Web 2.0 Suicide Machine gelöscht werden:

Leider ist die Suicide Machine im Moment gerade ausser Betrieb, weil die Website gemäss eigenen Angaben gehackt und lahmgelegt wurde. Ein Racheakt von einer der grossen Plattformen ist nicht nur nicht auszuschliessen sondern sogar recht wahrscheinlich. Continue reading

Wohin die EU-Subventionen fliessen

Als Eltern kann man auch von seinen Kindern lernen. Eine solche Gelegenheit bietet sich immer auch wieder, wenn der Nachwuchs in der Schule spezielle, ausgewählte Themen bearbeiten und dazu eine Arbeit schreiben muss. Gestern hat Sohnemann seine Projektarbeit zum Thema „Die Beziehungen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union“ beendet. Ein recht anspruchsvolles Thema für einen Teenager, der erst marginal etwas vom Polit- und Wirtschaftssumpf mitbekommen hat!

Wer sich mit der EU befasst, kommt um die grosse Geldumverteilung durch Subventionen nicht herum. Auf der Suche im Web nach verwertbarem Rohmaterial für seine Arbeit stiessen wir auf den Film „Das Superkonto“ von der ARD (Michael Gytz und Klaus Martens) aus dem Jahre 2006:

Dies ist der beste, mir bekannte Film über das Netzwerk, das die Subventionsgelder fliessen lässt. Lobbyisten, korrupte Beamte und ein riesiger, bürokratischer Verwaltungsapparat, Leerläufe und Intransparenz, Verschwendung von Steuergeldern, über 380 schwarze Konten, Subventionserschleicher und -betrüger und niemand weiss so richtig, wohin all die vielen Milliarden Euro jährlich fliessen und wofür sie wirklich verwendet werden. Und da soll doch noch einer behaupten, nur die Griechen seien korrupt! Zum Glück ist die Schweiz nicht Mitglied in diesem irren Verein!

Immerhin kann man mittlerweile online abfragen, wohin die Agrar- und Fischerei-Subventionsgelder aus dem Agrarfonds in Deutschland geflossen sind. Dort kann man zum Beispiel nachsehen, welche 268 deutsche Betriebe im Jahr 2009 mehr als 1 Million Euro an Subventionen erhalten haben. Dass die Zahlen korrekt und vollständig sind, kann allerdings niemand garantieren. Wofür gibt es schliesslich die schwarzen Konten?!

Mittlerweile schämt sich niemand mehr, vom Superkonto der EU abzukassieren. Eines der krasseren Beispiele sind die 4 Milliarden Euro für Energie-Grossprojekte grosser Energiekonzerne, um deren „risikoreiche Infrastrukturinvestitionen mit langen Amortisierungszeiten“ garantiert profitabel zu machen.