Year: 2010

Bye bye Facebook, MySpace, Twitter und Co.!

Vielleicht noch etwas verfrüht und voreilig hatte ich bereits 2007 das Ende von Web 2.0 und sozialen Netzwerken in der heutigen Form vorausgesagt und auch 2008 erneut vom Beginn des Platzens der Web 2.0 Blase berichtet. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: entgegen meinen ursprünglichen Einschätzungen verdienen ein paar wenige heute mittlerweile sogar recht gutes Geld mit ihrer Web-Plattform. Die wenigstens erzielen ihre Einnahmen jedoch, indem sie sich ihre Dienste von ihren Nutzern und Mitgliedern bezahlen lassen. Neben verschiedenen Formen der Online-Werbung bringt vor allem der Handel mit den Nutzerdaten richtig Kohle in die Kassen. Dass man sich dabei meist nicht nur mit einem Fuss sondern gleich mit beiden Tretern im Bereich der Illegalität befindet, wird als Kollateralschaden hingenommen und als Kavaliersdelikt betrachtet:

Privatsphäre scheint im Internetzeitalter zu einem Privileg und Luxusgut geworden zu sein. Wer im digitalen Netz nicht existiert, wird als suspekt eingestuft, denn wahrscheinlich hat er etwas zu verbergen. Sonst würde er ja schliesslich am sozialen Leben in virtuellen Welten teilnehmen und andere daran teilhaben lassen. Wer sich dem verweigert, muss folglich asozial sein. Das Fliegenpapier ist noch nicht voll. Täglich strömen immer noch neue Benutzer zu den sozialen Netzwerken, während für andere das Ende des Web-2.0-Hypes bereits begonnen hat. Allein schon die Tatsache, dass man einem Webzeitalter eine Versionsnummer verpasst, zeigt dessen Vergänglichkeit und sagt uns, dass es spätestens beim Erscheinen der nächsten Versionsnummer überholt und Schnee von gestern sein wird.

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Reality-TV lügt, dass sich die Balken biegen

Seit Jahren flimmern sie über den Fernsehsender und vermitteln uns vermeintlich intime Einblicke in das Privatleben anderer Menschen: die Reality-Shows. Doch mit Realität haben sie so wenig zu tun wie ein Katzenklo mit einem sterilen Operationssaal. Die Teilnehmer lassen sich im naiven Glauben, dass ihr wirkliches Leben auf der Mattscheibe landet, zu unsittlichen Knebelverträgen überreden, die sie nicht verstehen. Während den Dreharbeiten werden sie durch gezielte Provokationen und Regie-Anweisungen an den Rand eines Nervenzusammenbruchs gebracht. Dann wird das Ganze im Studio willkürlich zusammengeschnitten, vertont und mit sensationslustigen Kommentaren versehen. So tappen viele in die Reality-Falle und machen sich zum Gespött ihres sozialen Umfeldes:

Fernsehen als Abbild unserer Gesellschaft oder als Guckloch in ferne/andere Welten? Alles Beschiss und Verarsche auf der Jagd nach hohen Einschaltquoten. Wie blöd muss eigentlich jemand sein, der sich diese Sendungen tagtäglich ansieht?

Witz der Woche

Raben auf AstEin Rabe sitzt im Wald auf einem Ast.
Da kommt ein zweiter Rabe vorbei und fragt: „Was machst du denn da?“
„Nix, ich sitz nur da und schau blöd.“
„Klingt gut, das mach ich auch.“
Und der zweite Rabe setzt sich neben den ersten auf den Ast.

Kurz später kommt ein Hase daher und sieht die beiden Raben.
„Was macht ihr denn da?“
„Nix, wir sitzen nur da und schauen blöd.“
„Das will ich auch probieren“, sagt der Hase und hockt sich unter den Ast.

Es dauert nicht lange, da kommt ein Fuchs des Weges.
Er sieht den Hasen und die beiden Raben und fragt: „Was macht ihr denn da?“
„Nix, wir sitzen nur da und schauen blöd“, erklärt ihm der Hase.
„Aha“, meint der Fuchs und gesellt sich zum Hasen.

So hocken alle vier da, machen nix und schauen blöd, bis ein Jäger vorbeikommt und den Fuchs und den Hasen erschiesst.
„Siehst, was ich immer sag“, meint der eine Rabe zum anderen, „nix tun und blöd schauen geht nur in einer höheren Position“.

(Anmerkung: Der Rabe ist ein Sinnbild für die Klugheit)

Was steckt wirklich hinter dem Klimawandel? (Teil 3)

GlobusWas sind die wissenschaftlich gesicherten Fakten im Zusammenhang mit dem Klimawandel und was sind bloss Vermutungen und Spekulationen? Diese Frage interessiert mich natürlich nur schon aufgrund meiner technisch-naturwissenschaftlichen Ausbildung als Ingenieur. Deshalb bin ich ihr in den letzten Monaten intensiv nachgegangen und musste oft staunen, welch grosse Mängel die meisten in den Medien publizierten Artikel aufweisen. Wissenschaftsjournalisten sind eben in der Regel keine Wissenschaftler mit den entsprechenden naturwissenschaftlichen Grundlagenkenntnissen. Sie schreiben lediglich über solche Leute und ihre Arbeiten, übernehmen deren Aussagen meist ungeprüft und fehlinterpretieren und verdrehen sie nicht selten, wenn auch nicht einmal immer mit böser Absicht.

Im Folgenden werde ich nach der Beleuchtung der Akteure im globalen Klimatheater im ersten und zweiten Beitrag ein paar naturwissenschaftliche Phänomene, physikalische Gesetze und Kausalzusammenhänge aufzeigen, welche bislang (noch) nicht die ihnen gebührende Berücksichtigung in der öffentlichen Klimadiskussion gefunden haben. Dieser Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern soll lediglich ein paar weisse Flecken in der öffentlichen Diskussion um den Klimawandel aus Sicht der Physik beleuchten. In praktisch allen Klimastudien habe ich verschiedene Faktoren vermisst, die doch bekanntermassen einen Einfluss auf die Thermodynamik unseres Planeten und damit auch auf das Wetter und das Klima haben. Zudem musste ich mit grossem Erstaunen feststellen, dass die meisten der prominenten Kausalzusammenhänge im Zusammenhang mit dem Klima reine Hypothesen darstellen und durch keinerlei Fakten belegt und verifiziert sind. Entsprechend hypothetisch sind dann wohl auch die Resultate der auf diesen Hypothesen beruhenden Berechnungen mit vereinfachten Klimamodellen.

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Ignoranz als (a)soziales Verhaltensmuster

Vogel StraussWar die jüngste Finanz- und Wirtschaftskrise bloss ein böser Traum? Ist er schon vorbei oder stehen wir erst am Anfang einer noch viel grösseren Krise? Die „Experten“ sind sich nicht einig. Doch obwohl es auch optimistische Stimmen und Prognosen gibt, mag irgendwie kaum jemand so richtig daran glauben, dass der Spuk schon vorbei ist, und weil die Botschaft von einer allgemeinen Entwarnung ausbleibt, hegen immer mehr Menschen immer pessimistischere Befürchtungen. Explodierende Staatsverschuldung und Staatshaushaltskrisen, Arbeitslosenquoten über zehn Prozent, Euro- und Dollar-Krise, Börsenrallys und Erdölkatastrophen: Regierungen und Wirtschaft sind offensichtlich nicht in der Lage und auch nicht Willens, grosse Probleme zu lösen und konzentrieren sich daher lieber auf medienwirksame Inszenierungen von irrelevanten Themen, um von ihrer Unfähigkeit abzulenken.

3 monkeysDie politische und wirtschaftliche Situation erinnert mich an jene in Projekten, die aus dem Ruder laufen, weil sie mit unrealistischen Erwartungshaltungen und die Komplexität unterschätzend völlig falsch aufgegleist wurden, Konzepte mangelhaft sind oder gänzlich fehlen, das Vorgehen auch mangels Methodikkenntnissen nicht definiert ist und entsprechend auch keine Planung existiert, die Führung alles andere tut als zu führen und niemand den Mut hat, Farbe zu bekennen, die Missstände und ihre Ursachen beim Namen zu nennen und konstruktiv an Lösungen zu arbeiten. Keiner wagt es, sich mit schlechten Nachrichten zu exponieren und den Zorn von Führer und Volk auf sich zu ziehen. Jeder mimt den fleissigen Mitarbeiter, der seine ganze Energie und all seine Fähigkeiten für den Erfolg des Projektes einsetzt. Überstunden für Leerläufe gehören zum guten Ton. Grundsatzfragen dürfen jedoch nicht diskutiert werden, denn jede Grundsatzänderung käme einem Eingeständnis von Fehlern gleich, würde das bisherige Versagen transparent machen und würde unbequeme Massnahmen erfordern und auslösen. Versagen ist keine Option und ein Projektstatus „Rot“ gefährdet die Boni. Folglich wird auf allen Führungsstufen die Durchhalteparole bis zum bittere Ende gepredigt und dieses kommt zwangsläufig spätestens am Tag der Abrechnung, wenn die Resultate fällig werden.

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Bodenschätze in Afghanistan sind 1 Billion US-Dollar wert

Beim Krieg in Afghanistan geht es nicht nur um den Zugang zum Erdöl im Gebiet des kaspischen Meeres, das Land hat noch viel mehr zu bieten: Eisen, Kupfer, Kobalt, Gold, Lithium und noch einiges mehr im geschätzten Wert von 1 Billion US-Dollar! Na, wenn es sich dafür nicht zu kämpfen lohnt?!

Wenn es die Amis schaffen, all die Bodenschätze des Landes und die Erdöl-Pipelines unter ihre Kontrolle zu bringen, können sie damit die Wirtschaft ihrer grössten Feinde China und Russland beeinflussen. Warum wohl hat schon früher die Sowjetunion versucht, Afghanistan unter ihre Kontrolle zu bringen? Daran erinnern sich die Russen heute noch gut, auch wenn das heute immer noch gelegentlich bestritten wird:

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Neues aus Absurdistan 10

Der Spar- und Kostendruck hat längst auch die Schulen erreicht. So gelingt es ihnen immer weniger, vakante Lehrerstellen zu besetzen. Die Qualität der Ausbildung der heranwachsenden Generation leidet. Findige Schulen setzen auf Sponsoring und wagen sich damit auf eine Gratwanderung zwischen Ethik und Prostitution.

Lehrer sind Mangelware

Lehrer beim MatheunterrichtDer Markt für Lehrkräfte ist praktisch völlig ausgetrocknet. Nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Österreich und Deutschland fehlt es an qualifizierten Lehrern. Mit Notmassnahmen wird versucht, die Situation zu lindern und zu überbrücken. Ganze Klassen werden aufgelöst und auf andere Klassen verteilt. Wahlfächer werden gestrichen. Bereits pensionierte Lehrer werden zurückgeholt und Wiedereinsteiger zur Rückkehr in den Beruf animiert.
(Quelle: 20 Minuten)

Eine pädagogische Ausbildung mit einer guten Allgemeinbildung allein reicht heute vor allem fachlich bei weitem nicht mehr, um den hohen Anforderungen des Lehrerberufs gerecht zu werden. Aber auch Sozialkompetenz und ein gesunder Menschenverstand wären wichtiger als ein Pädagogen-Zertifikat, das lediglich die korrekte Wiedergabe und Anwendung simpler Unterrichtsmethodik bestätigt. Kinder brauchen Vertrauen, Geborgenheit und eine sowohl in fachlicher als auch in sozialer Hinsicht kompetente Anleitung. In den Stellenausschreibungen für Lehrer sucht man allerdings vergebens nach solche Anforderungskriterien.

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Immaterialgüterrecht zwischen Kommerz und Ethik (Teil 1)

JustitiaDas Immaterialgüterrecht beschäftigt mich nun schon seit einigen Jahren. Mir scheint, dass das geltende Recht und dessen aktuelle Weiterentwicklung immer weniger das Rechtsempfinden der breiten Bevölkerung widerspiegelt. Durch die Digitalisierung und anhand der Patentierung von Nahrung und lebenden Organismen wird diese Kluft erst wirklich so richtig sichtbar. Das Immaterialgüterrecht ist weder ein Naturrecht, noch basiert es auf einer sozialen Konvention. Es wurde von einer juristischen Elite erfunden, um einer kleinen Minderheit einen kommerziellen Vorteil zu verschaffen. Die Zahl der Rechtsanwälte, die sich mit dem Immaterialgürrecht befassen, ist die zweitgrösste gleich nach der der Scheidungsanwälte. So einfach das Thema auf den ersten Blick auch zu sein scheinen mag, so kompliziert ist die Materie, wenn man sich mit ihrer konkreten (technischen) Anwendung und ihren massiven gesellschaftlichen Auswirkungen befasst. Dann kommt man nicht umhin, neben kommerziellen und rechtlichen Aspekten sowohl die Ethik als auch die Funktionsweise der Technologie in die Überlegungen miteinzubeziehen. Dies habe ich in den vergangenen Jahren getan und meine Gedanken dazu in dieser 3-teiligen Beitragsreihe formuliert.

Zum Immaterialgüterrecht gehören das Patentrecht, das Marken- und Designrecht und das Urheberrecht. Die vorliegende Beitragsreihe beschäftigt sich ausschliesslich mit dem Patent- und dem Urheberrecht, ihrer Anwendung im Zusammenhang mit den aktuellen Technologien und den damit verbunden Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und Rechtspraxis.

Gesellschaftliche Auswirkungen technologischer Entwicklungen

Dank der Informations- und Kommunikationstechnologie von heute ist die digitale Speicherung, Verarbeitung und Übertragung von Informationen innert kürzester Zeit, ohne Qualitätsverlust und unabhängig von der Übertragungsdistanz möglich. Dies führt zu immer schnelleren Entwicklungszyklen im Markt und ganz neuen Herausforderungen in einer globalisierten Gesellschaft, deren Wirtschaftswachstum in erster Linie auf dem Raubbau an natürlichen Ressourcen, einer stetig wachsenden Verschuldung und einer erhöhten Umlaufgeschwindigkeit von Geld und Gütern basiert. Zu einem der in diesem Zusammenhang brisantesten Themen gehört unbestritten das Immaterialgüterrecht mit weitreichenden Auswirkungen auf unsere Gesellschaft.

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