Werbung und Marketing

Medienanalyse eines Teenagers erschüttert Analysten

Mädchen am NotebookDer 15-jährige Matthew Robson hat im Rahmen seines Praktikums bei der Investmentbank Morgan Stanley eine Medienanalyse aus der Sicht eines Teenagers durchgeführt und damit anscheinend die Welt der gestandenen Analysten erschüttert. Von einem „Sensationsbericht“ und von „klarsten und aufrüttelndsten Erkenntnissen“ ist sogar die Rede. Die Ergebnisse des Jungen erstaunen mich nicht, aber dafür umso mehr die Reaktionen der „Fachwelt“, denn Robsons Erkenntnisse sind keinesfalls neu oder überraschend – jedenfalls nicht für jene, die sich seit längerem realistisch-analytisch mit dieser Materie befassen und selber Kinder im Teenie-Alter haben.

Der letzten Freitag veröffentlichte Bericht zeigt:

  • Twitter ist für die Jugend irrelavant.
  • Plattformen wie Facebook, die eine breite Palette an Interaktionsmöglichkeiten bieten, sind gefragt.
  • In Büchern schlagen Teenager nur ungern etwas nach, denn mit Google kommen sie schneller zum Ziel.
  • Die regelmässige Nutzung des Internets gehört zum Alltag eines Teenagers. Am liebsten vergnügen sie sich auf Facebook oder schauen sich auf YouTube Videos an.
  • Der Medienkonsum von Teenagern ist höher als von älteren Zeitgenossen, aber die Bereitschaft, dafür zu bezahlen, ist ausgesprochen tief.
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Facebook macht Geld aus Nutzer-Daten

facebook LogoFacebook hat es bisher nicht geschafft, die Werbeeinblendungen auf die Profile seiner Nutzer zurechtzuschneidern und damit Geld zu verdienen. Ein neues Umfrage-Tool soll dies nun ändern. „Engagement Ads“ nennt sich das neue System und nutzt die Angaben in den persönlichen Profilen, um den Nutzern zusätzlich gezielte Fragen zu stellen. Die Ergebnisse werden in Echtzeit berechnet und können sofort genutzt werden. Das ist zwar weder völlig neu noch besonders innovativ, aber aus Sicht des Datenschutzes höchst brisant.

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Unser Geld- und Wirtschaftssystem hat einen Konstruktionsfehler – Teil 5

Wie unser Geldsystem funktioniert und warum wir ständiges, exponentielles Wirtschaftswachstum brauchen, um das System am Leben zu erhalten, habe ich in den ersten drei Beiträgen (Teil 1, Teil 2, Teil 3) erklärt und im vierten Teil mehrere Videos für einen Kino füllenden Abend zum Thema zusammengestellt. Welche Konsequenzen der im Geldsystem begründete Zwang zum exponentiellen Wirtschaftswachstum auf den Wirtschaftskreislauf und unsere Umwelt hat, erklärt Annie Leonard im Film „The Story of Stuff“, dessen deutsche Version ich hier verlinkt habe:

Story of Stuff – German from Utopia.de on Vimeo.

Annie Leonard mag die Dinge vielleicht etwas vereinfacht und provokativ darstellen. An der Wahrheit der Inhalte ändert dies jedoch nichts. Ein Film, der zum Nachdenken anregt. Ebenfalls anregend und spannend inszeniert zeigt der 2003 unter der Leitung des Dozenten Stefan Jäger an der Filmakademie Baden-Württemberg entstandene und prämierte Film „Vom Reis“ in gekonnter Hollywood-Manier das Zusammenspiel zwischen Geldsystem, Staatsverschuldung, Politik und Korruption. Es ist Zeit, die Dinge beim Namen zu nennen und ebenso deren Urheber.


Vom Reis – Kurzfilm über das Geldsystem

Prägnanter könnte man die Realität in einem Kurzfilm wohl kaum darstellen.

Markenführung im Internet

Den Begriff „Markenführung“ verstehen in der Regel nur Eingeweihte. Gebraucht man allerdings den englischen Ausdruck „Branding“, glauben jedenfalls auch ein paar weniger Eingeweihte zumindest grundsätzlich begriffen zu haben, worum es dabei geht. Wirklich? Wenn man dann ein bisschen nachfragt, was denn ein „Brand“ und was „Branding“ seien, bekommt man bestenfalls „Werbung mit einer Marke für Produkte und Unternehmen“ oder auch Stichworte wie „Differenzierung“ und „Wettbewerbsvorteil“ zu hören – denn so steht es auch in Wikipedia. Wirklich hilfreich und klärend ist das aber nicht. Umso weniger überrascht es, wenn dann diese nur nebulös verstandenen Ansätze auf den Onlinebereich übertragen werden.

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Datenschutzniveau in Deutschland steigt

Etwas erstaunt aber dennoch erfreut habe ich zur Kenntnis genommen, dass das Deutsche Bundeskabinett heute den umstrittenen Gesetzesentwurf verabschiedet hat, wonach Kunden in die Weitergabe von Personendaten für Werbung von Drittfirmen einwilligen müssen. Es soll demnach grundsätzlich das Opt-in-Prinzip für die Weitergabe von persönlichen Daten an Dritte für Werbung, Markt- und Meinungsforschung gesetzlich verankert werden. Ausgenommen davon bleiben die Eigenwerbung, die Spendenwerbung insbesondere für gemeinnützige und kirchliche Organisation und auch die Werbung im reinen Geschäftsbereich (Business to Business – B2B). Auch die „Beipackwerbung“ – der Mitversand von Werbeunterlagen von Drittanbietern – soll erlaubt sein.

Besonders begrüssenswert erachte ich auch die neue Informationspflicht bei Datenschutzpannen. Zudem sollen marktbeherrschende Unternehmen den Abschluss eines Vertrages nicht mehr von der Bekanntgabe personenbezogener Daten und der Einwilligung der Betroffenen in die Nutzung zu Werbezwecken abhängig machen dürfen. Verstösse gegen das Datenschutzrecht sollen in Zukunft mit bis zu 300.000 Euro Bussgeld bestraft werden können. Dies verdeutlicht, dass Datenschutzrechtsverletzungen künftig nicht mehr als Kavaliersdelikte behandelt werden. Sogar der selbst so datensammelwütige Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble sprach von einem „kriminellen Unrecht“. Vielleicht will er ja bloss weitere Datenschutzskandale in der Privatwirtschaft vermeiden, um seine eigenen Überwachungspläne besser durchboxen zu können. Ob ihm das allerdings gelingt, wenn er die Bürger insgesamt für den Umgang mit ihren Daten sensibilisieren will?

Samichlaus als Vorbote von Weihnachten

WeihnachtsmannHeute ist „Samichlaus“ (auf Hochdeutsch „Nikolaustag“), doch viele wissen nicht einmal, wer dieser (heilige) Nikolaus war, dessen Namenstag wir jedes Jahr am 6. Dezember feiern. Wer nun einfach an den dicken Mann mit dem weissen Bart und der roten Zipfelmütze denkt, der mit dem mit Geschenken beladenen Rentierschlitten vorfährt und „Hohohohooo!“ ruft, liegt völlig falsch. Das ist nämlich der „Weihnachtsmann“, der weder mit dem Nikolaus noch mit Weihnachten im christlichen Sinn etwas am Hut hat.

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Kommentar-Spammer werden immer dreister

Spam in den Kommentaren ist fast so alt wie die Blogs selber. Neu ist allerdings die Dreistigkeit der Spammer. Mein WordPress-Plugin „Akismet“ hat die zwei folgenden Kommentar-Spams abgefangen:

to: Admin – If You want to delete your site from my spam list, please visit this site for instructions: remove-url.co.cc

to: Admin – If You want to delete your site from my spam list, please visit this site for instructions: stopspamtoday.007sites.com

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Online-Identitäten sind gefährlich

Avatare repräsentieren Online-Identitäten ihrer Eigentümer aus der realen Welt als künstliche Persönlichkeiten mit einem grafischen Stellvertreter. In virtuellen Spielwelten bilden sie die Spielfiguren, welche das Eigenbild oder oft auch nur das eigene Wunschbild repräsentieren. Doch auch in sozialen Netzwerken erfreuen sie sich wachsender Beliebtheit – und hier sind die Identitäten mehrheitlich echt. Schliesslich gehört es schon fast zum guten Ton, der eigenen Person auch im Web ein Gesicht zu geben. Das macht Avatare auch für die Werbeindustrie besonders interessant, denn hier unterstützt der Avatar die Sammlung und Zusammenführung von Nutzungsdaten für das „Behavioral Targeting“, d.h. die verhaltensbasierte Einblendung von Werbung auf Webseiten.

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Die nächste Stufe beim Datenschutz-GAU

Der Datenschutz ist mittlerweile de facto schon abgeschafft und viele Politiker und Sicherheitsfanatiker überlegen sich nur noch, wie man das Kind endgültig und doch sozialverträglich beerdigen kann. Auf der Suche nach neuen Geschäftmodellen für das Internet und bei meinen Datenschutz-Zukunftsszenarien bin ich nun auf noch brach liegende „Nutzenpotenziale“ gestossen, deren Erschliessung sicherlich nicht mehr lange auf sich warten lassen wird.

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