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Neues aus Absurdistan 2

Piratenflagge im SonnenuntergangTrotz Wirtschaftskrise gibt es anscheinend immer noch genügend gelangweilte Millionäre, die den ultimativen Adrenalin-Kick suchen. Besonders Russland scheint eine ganze Menge dieser Spezies zu beherbergen und so organisiert man für die gelangweilten Neureichen Jagden auf Piraten vor Somalia (Quelle [1]). Mit bis auf die Zähne bewaffneten Kreuzfahrtschiffen gehen sie auf Menschenjagd vor der Somalischen Küste. 5’790 US-Dollar kostet ein Tag an Bord inklusive Personenschutz, eine AK-47 kann man für 9 Dollar pro Tag mieten und 100 Schuss Munition kosten 12 Dollar. Aber auch Maschinengewehre und Granatenwerfer stehen für den makaberen Touristenspass zur Verfügung. Die Krise in der Tourismusbranche bringt die absurdesten Geschäftsmodelle hervor. Als nächstes kommt bestimmt der Abenteuerurlaub im Somalischen Piraten-Camp mit Jagdausflügen gegen die Vodka-Rambos, denn schliesslich kenne ich keine Nation, die sich über die arroganten Russentouris [2] freuen würde. Auch wenn die Geschichte nur ein Hoax sein sollte, pervers ist sie allemal.

Pleitegeier USADie Staatsverschuldung wird offiziell immer dem Bruttoinlandprodukt (BIP), also der gesamten wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit eines Landes gegenübergestellt [3] und die Staatsverschuldungsquote als Quotient aus Staatsverschuldung und BIP ausgewiesen. Hier werden Äpfel mit Brinen verglichen, denn die Staatsschulden werden nicht durch das BIP sondern durch die Steuereinnahmen beglichen und die betragen nur einen Prozentsatz des BIPs, der als Steuerquote bezeichnet wird. Will man die Gesamtverschuldung eines Staates betrachten, muss man zur Staatsverschuldung die Schulden aller privaten Haushalte und Unternehmen sowie das Aussenhandelsbilanzdefizit hinzuaddieren. Nur diese Summe kann aussagekräftig dem BIP gegenübergestellt werden und gibt Aufschluss über die Verschuldungslage eines Landes und seiner Volkswirtschaft. Bankrott ist ein Staat, wenn er nach Bezahlung der Schuldzinsen nicht mehr genügend Geld zur Verfügung hat, um die Aufwände für seinen Leistungsauftrag zu bezahlen oder um seine Schulden innert einer Generation zu amortisieren. Definitiv bankrott ist er, wenn er nicht einmal die Zinsen aus den Steuereinnahmen begleichen kann. Ökonomen tun sich wirklich schwer mit der elementarsten Mathematik und Logik.