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Peter Schiff hat die Wirtschaftskrise vorausgesagt

Peter Schiff [1]… doch alle haben ihn nur ausgelacht. Der Amerikansiche Ökonom Peter Schiff [2], seines Zeichens Präsident und Chef-Stratege von Euro Pacific Capital [3], Wertschriftenhändler, Wirtschaftskommentator und Wirtschaftsberater des US-Präsidentschaftskandidaten Ron Paul, hat den Zusammenbruch der Wirtschaft bereits 2006 vorausgesagt und wurde dafür von vielen seiner Kollegen ausgelacht und verspottet. Doch er hielt unbeirrt an seinen Prognosen [4] fest und die Geschichte hat ihm nun vollumfänglich Recht gegeben.

Dabei bin ich mir gar nicht ganz so sicher, ob ihm die grundlegenden Konstruktionsfehler im Geld- und Wirtschaftssystem [5] in ihrer Gesamtheit bekannt sind. Er hat lediglich das Wirtschaftswachstum, die Entwicklungen an den Finanzbörsen, den Konsum, die Verschuldung und die Sparquote einander gegenüber gestellt und dabei festgestellt, dass sich das System in einem Ungleichgewicht befindet, welches zu einer grossen Rezession führen wird, der wiederum eine Depression folgen wird.

Schiff kritisiert das „Konjunkturprogramm“ von Barack Obama, in dem mit allen Mitteln versucht wird, eine Depression abzuwenden. Dies verhindert nur, dass sich die „Selbstheilungskräfte“ des Marktes entfalten können. Das ist vergleichbar mit einem Zahnpatienten, dem man Morphium spritzt, um seine Schmerzen zu lindern, anstatt ihm den faulen Zahn zu ziehen. Dabei lässt man den Zahl weiter faulen, bis er sich von selbst vom Kiefer löst. Schiff vergleicht Obamas Programm mit der künstlichen Stützung der maroden Wirtschaft in der ehemaligen Sowjetunion durch die Regierung. Das kann sich keine Wirtschaft leisten, die auch längerfristig überleben will. Die Wirtschaft und vor allem die künstlich aufgeblasenen Finanzmärkte müssen sich wieder auf ein stabiles, gesundes Mass redimensionieren. Schiff wirft Obama vor, das Problem nicht verstanden zu haben.

Die Regierung selbst könne keine neuen Arbeitsplätze schaffen. Das könne nur die Wirtschaft selbst – eine gesunde Wirtschaft, wohlgemerkt. Das Geld, das die Regierung dafür glaube bereitzustellen, verpufft und versiegt in den falschen Taschen. Die Regierung könne keinen Wohlstand erzeugen. Sie hätte nur eine Gelddruckmaschine (mit Hilfe der FED), mit der sie lediglich vorgaukle, Wohlstand zu generieren, und diese Illusion könne nicht lange aufrecht erhalten werden. Sobald dieser Schwindel auffliege, würde niemand mehr auf der Welt der USA weiteres Geld leihen und der Dollar würde jeglichen Wert verlieren und die ganze globalisierte Wirtschaft in den Abgrund mitreissen.

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Kommentare sind deaktiviert Empfänger "Peter Schiff hat die Wirtschaftskrise vorausgesagt"

#1 Kommentar von gis am Freitag, 6. März 2009 00000003 11:01 123633368311Fr, 06 Mrz 2009 11:01:23 +0100

Ah, wie ich sehe, liest Du ähnliche Quellen wie ich. Max Keiser ist übrigens eine sehr schrill-schillernde Figur mit einigen sehr guten Ansätzen. Mein Lieblingszitat von ihm: „Real anarchists wear suits!“ (angesichts einer Anti-G8-Demo) 😉

#2 Kommentar von Sociobilly am Freitag, 6. März 2009 00000003 11:18 123633471811Fr, 06 Mrz 2009 11:18:38 +0100

Passt ganz zu meinem Selbstbild als „Rebell mit konservativer Grundhaltung“ 🙂

#3 Kommentar von Christian am Sonntag, 8. März 2009 00000003 20:30 123654063308So, 08 Mrz 2009 20:30:33 +0100

Ja genau, wenn ich nach solchen Sachen suche, dann finde ich auch sehr viel darüber und wenn man sich einige der Videos von vor zwei Jahren oder so ansieht, dann wird man schnell feststellen, dass viele sagen werden, dass diese Zeit kommen wird. Da braucht man jetzt ihn nicht so hervorheben finde ich. Denn sagen kann man viel. Aber getan hat keiner was und von daher ist es eigentlich auch nicht der Rede wert, dass man es erwähnt, dass sie vielleicht so etwas in diese Richtung gesagt haben.

#4 Kommentar von Sociobilly am Montag, 9. März 2009 00000003 13:21 123660126201Mo, 09 Mrz 2009 13:21:02 +0100

Naja, so besonders viele sind es nicht gerade, die die Wirtschaftkrise und den Crash vorausgesagt haben. In früheren Beiträgen habe ich diesbezüglich zum Beispiel schon Bernd Senf und Max Otte erwähnt. Die Mehrheit der Mainstream-Ökonomen hatte bisher höchstens ein verächtliches Lächeln für sie übrig. Obwohl sie Recht behielten, hat sich daran allerdings kaum etwas geändert … sie werden weiterhin nur verständnislos belächelt.

Selbsterkenntnis wäre der erste Schritt zu Besserung, aber der herrschenden Polit- und Wirtschaftselite fehlt es anscheinend an der Einsicht, dass ihre Konzepte gescheitert sind. Es wird versucht, die Risse im Wirtschaftsgebäude mit Silikon zu kitten. Nur sind die Risse bereits so gross, dass das ganze Gebäude derart instabil geworden ist, dass es kurz vor dem Zusammensturz steht. Ein Schildbürgerstreich folgt dem anderen. Wir leben in einer verrückten Welt.

#5 Kommentar von gis am Dienstag, 10. März 2009 00000003 14:35 123669211502Di, 10 Mrz 2009 14:35:15 +0100

Hier übrigens noch der Link zu einem Kommentar von Schiff auf CNN vom letzten Dezember zur aktuellen „Stimulitis“:
[6]

Schiff ist – wie ich denke, zu Recht – der Meinung, dass all die schönen staatlichen Konjunkturprogramme, allen voran jene von Obama in den USA, nichts bringen – im Gegenteil. Aber auch hier bleibt er wohl ein einsamer Rufer in der Wüste …