Day: Freitag, 20. Juni 2008

Microsoft als Spammer entlarvt

Microsofts vergebliche Mühen, sich mit seiner Suchmaschine Live Search gegen Google und Yahoo zu behaupten, sind hinlänglich bekannt. Die feindliche Übernahme von Yahoo, von der man sich Besserung erhoffte, hat nicht geklappt. Darum versucht es der Software-Riese aus Redmond jetzt mit Referrer-Spamming um mehr Besucher zu Live Search zu lotsen und die Statistik zu fälschen – allerdings äusserst plump. Wer viel Traffic ausweisen kann, ist für Werbetreibende attraktiv. In meinen Logdaten finde ich regelmässig Einträge mit folgenden Referrern:

Wenn ich einen dieser Links aufrufe, finde ich aber keinen Eintrag, der auf meine Website verweisen würde – auch auf den folgenden 10 Suchergebnisseiten nicht. Alle Aufrufe kommen aus dem IP-Adressbereich 65.55.109.xxx bis 65.55.110.xxx, der Microsoft gehört (65.52.0.0 – 65.55.255.255). Als angebliches Suchkriterium (q=xxxxx) werden anscheinend Wörter verwendet, die jeweils häufig auf der betreffenden Website vorkommen.

Ein Unternehmen, das solche „Marketing-Methoden“ einsetzt, untergräbt seine Vertrauenwürdigkeit als Softwareanbieter auf’s Schärfste. Damit setzt sich der Fensterhersteller in ein Boot mit den Porno-Spammern. Einfach nur peinlich!

Update 17:00: Die Begründung für diese „Dirty Tricks“ liefert heute der Beitrag „«Live Search» lebt kaum noch“ der Netzeitung. Microsofts Suchmaschine „Live Search“ verliert in den USA weiter an Nutzern. Gemäss Comscore sei im Mai der Anteil der Suchanfragen auf den Microsoft-Seiten von 9.1 auf 8.5 Prozent zurückgegangen.