Day: Mittwoch, 7. Mai 2008

Missbrauch von Videoüberwachung leicht gemacht

Sicherheit durch Überwachung scheint sich immer mehr zum (auch staatlich verordneten) Standard zu werden. Die Luzerner Jungsozialisten haben im Vorfeld der Abstimmung über ein Reglement zur Videoüberwachung vom 1. Juni mit nur einem Laptop sowie einem handelsüblichen Empfangsgerät ausgerüstet Videoüberwachungskameras in verschiedenen Geschäften und anderen Orten der Stadt angezapft. Bei vielen Installationen wird das Videosignal nicht über ein Kabel sondern ungesichert mittels Funk übertragen, weil das viel günstiger ist. Wie leicht Videoüberwachung anzuzapfen und zu missbrauchen ist, dokumentiert der folgende Beitrag:

Weshalb nur die Jusos, die jungen Grünen und die Gewerkschaft Unia (unterstützt von ein paar weiteren kleinen Gruppen) sich für die rechtsstaatliche Freiheit engagieren und das Referendum gegen die Überwachungsvorlage ergriffen und innert kürzester Frist auch zustande gebracht haben, kann ich als parteiloser Ingenieur nicht so recht verstehen. Wo bleibt die Opposition der sonst so freiheitsliebenden SVP gegen das Reglement zur Videoüberwachung im öffentlichen Raum?

Und plötzlich werden Leute, die früher tendenziell den Pflastersteine werfenden Chaoten näher standen, zu Bewahrern der Rechtsstaatlichkeit und der Privatsphäre. tempora mutantur … Ist das etwa so etwas wie die „neue linke Bünzligkeit“? Wo bleiben die bürgerlichen Parteien? Sind diese schon zu lethargischen Polit-Zombies mutiert? Ich verstehe bald die Welt nicht mehr.